Verlag der 9 Reiche — Lyrik Edition NEUN — Literatur im Quadrat — Grafik — Vorzugsausgaben
„Wisse, daß jedwede Zahl nichts anderes ist als 9 oder ein Vielfaches davon, zuzüglich eines Darüberhinausgehenden. Wer das Darüberhinausgehende und den Multiplikator von Neun kennt, der kennt das Wesen und die Zahl in jeder Beziehung.“ ---
Ibn Sina (lat. Avicenna, persischer Philosoph, Dichter, Arzt, Astronom, Alchemist, 980-1037)
Mittwoch, 27. August 2025
Samstag, 23. August 2025
Der "Lyrische Garten" am 17.8.2025 in Osterode in Bildern
Mit Patrick Hattenberg, Patrick Schild, Harald Gröhler, Renate Maria Riehemann, Steffen Marciniak, Max Drushinin und Thomas Rackwitz (v.l.n.r.)
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Renate M. Riehemann bei der Eröffnung mit dem Bürgermeister |
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Lesung von Patrick Hattenberg |
Der Buchstand des Verlags der 9 Reiche und ein paar Fotos der Autoren:
Freitag, 22. August 2025
Zu Dorothee Krämers Gedicht "Auf den Gleisen"
von Michael Eschmann:
Dorothee Krämer hat im Verlag & Antiquariat der 9 Reiche von Steffen Marciniak
einen Gedichtband mit dem Titel "Libellenabend" veröffentlicht. Daraus
stammte das heutige Gedicht "Auf den Gleisen". *** Streng genommen ist
der Titel kein wirklicher Titel, sondern ein Teil der ersten Zeile, so
daß wir nun lesen (sollen): "Auf den Gleisen des Tages bin ich in die
Sprachlosigkeit eingewandert".
Ein lyrisches Ich
erzählt davon. Aber nicht wie es dazu kam, sondern in einer Art von
aktueller Selbstbeobachtung erfolgt die kurze Beschreibung eines
Ist-Zustandes eines Menschen (Künstlerin?) bezüglich der eigenen
Sprache. *** Und hier muß aufgepasst werden, denn "Sprachlosigkeit" kann
einiges bedeuten. "Es fehlen mir die Worte" ist eine Redewendung des
Volksmundes und eine weitere meint nur "Dazu fällt mir nichts mehr ein" -
und beide Redewendungen können auch eine emotionale Ratlosigkeit
verknüpft mit einer (verbalen) Sprachlosigkeit meinen. *** Im Gedicht
gibt es den Hinweis, dass das lyrische Ich zum Leser spricht: "meine
Wörter haben sich in der Vergangenheit verlaufen". *** Das heißt,
irgendetwas ist passiert, warum die Sprache verloren ging. Wir erfahren
aber nicht was. *** In diesem Gedicht lenkt Dorothee Krämer gekonnt die
Aufmerksamkeit des Lesers auf den momentanen "Jetzt-Zustand" des
lyrischen Ichs. *** Und auch das nur kurz angedeutet, indem vergangene
Worte "ohne den Himmel anzusehen durch Abgründe gehen" müssen.
Freitag, 15. August 2025
17.08.2025: Lyrischer Garten 2025 mit mehreren Verlagsautoren
Auch der Verlag der 9 Reiche ist mit mehreren Autoren unter den über 40 Teilnehmern vertreten. Zudem haben sowohl der Verlag, als auch die Autoren eigene Buchstände und stehen den Gästen mit ihren Büchern oder auch lesend zur Verfügung.
Es
gibt auch ein offizielles Leseprogramm. Eröffnet wird die Veranstaltung, die vom Verein Lyrik lebt e.V. organisiert wird, von Renate Maria Riehemann und dem
Bürgermeister von Osterode. Die Lesungen beginnen um 11.30 Uhr auf der
großen Außenbühne mit dem 2024er Hanns-Meinke-Preisträger Patrick
Schild, der zudem auch interviewt wird. Um 14 Uhr liest zudem der
Hanns-Meinke-Preiträger von 2022, der danach auch Mitherausgeber der
Lyrik-Edition NEUN wurde, Patrick Hattenberg.
11:30 Uhr: Lesung und Interview mit Patrick Schild, Außenbühne
14:00 Uhr: Lesung Patrick Hattenberg, Lesesaal
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Patrick Schild, Foto: Gerald Zoerner |
Montag, 11. August 2025
Empfehlung des Monats zu Kristian Kühns "Orgelreisen" von Matthias Schramm
Gerade
heute erschienen, die neue Empfehlung des Monats der Gesellschaft für
zeitgenössische Lyrik für das neu herausgekommene Buch von Kristian E.
Kühn: Orgelreisen. Empfohlen hat Matthias Schramm.
link zur:
Empfehlung des Monats Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik
Mittwoch, 6. August 2025
Zu Florian Birnmeyers Gedicht "Paris"
von Michael Eschmann:
Florian Birnmeyer hat einen kleinen Gedichtband "Storchenstolz" im Verlag & Antiquariat der 9 Reiche von Steffen Marciniak
veröffentlicht. Daraus entnommen habe ich das Gedicht "Paris" - ein
Text der formal von mir als "Experimental-Gedicht" (Verzeih' mir
Florian) und inhaltlich als Jubelschrei bezeichnet wird. Beides gefällt
mir gut, wenn es mich überzeugen kann. Und hier hat es mich überzeugt.
*** Zunächst: Eine Aufzählung von all dem, was Paris ist. Das alles
erinnert an ein lyrisches "Evocatio" (Herbei- oder Ausrufen) - das gab
es wirklich in der römischen Antike, wenn entlassene Legionäre die
lokalen Götter ausgerufenen haben. *** Hier ruft Florian die Gottheit
der Stadt Paris in all ihrer Ambivalenz von Illusion und Desillusion
aus. Und der Leser spürt die Empathie für diese Weltmetropole, die
Ernest Hemingway einst "Ein Fest fürs Leben" nannte. *** Ganz am Schluß
steht das kleine Wörtchen "so" - es erinnert an die verkürzte Form von
"so sei es" (Amen) in der christlichen Liturgie. *** Wem all das
irgendwie zu "spinnert" ist, sei an den österreichischen Lyriker Ernst
Jandl (1925-2000) erinnert, dessen 100. Geburtstag gerade dieser Tage
wieder euphorisch gefeiert wurde. *** Und der hatte noch ganz andere
verrückte Sachen wie Florian Birnmeyer gemacht.
Dienstag, 5. August 2025
Zu Patrick Hattenbergs Gedicht "Ozeanaugen"
von Michael Eschmann:
Patrick Hattenberg hat bei Steffen Marciniak in dessen Verlag & Antiquariat der 9 Reiche einen Gedichtband mit dem Titel "Heimathaut" veröffentlicht. Daraus ausgewählt ist das heutige Gedicht "Ozeanaugen". Es fragt schon gleich zu Anfang: "Wenn mein Ich erst durch dein du zu meinem Ich und dein du erst durch mein Ich zu deinem du wird, wer sind wir dann?" *** Interessante Frage, denn im Gegensatz zur trivialen Liebesliteratur wird hier eine Verschmelzung zweier Ichs in einer Partnerschaft kritisch reflektiert. *** Denn schon in der nächsten Zeile nennt der Autor die Verschmelzung ein "Dichu" oder eine "Apfelbirne". Und das Gedicht wäre kein gutes Gedicht, würde es nicht mit einem pointierten Gedanken schließen ("... ich tauche ein und finde immer wieder eins. Uns.) - trotz aller Sehnsuchtsnähe zum anderen Ich bleibt zuletzt ein "wir" in Autonomie zweier Ichs (übrig). *** Und was ein Paar letztendlich zusammenhält, beantwortet das Gedicht zwar nicht, jedoch ein Aphorismus von Patrick Hattenberg, der ebenfalls in dem kleinen Band enthalten ist, könnte ein gedanklicher Wegweiser sein: "Zeit ist der Vater des Erfolges. Die Mutter ist das Glück."
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