ORGELREISEN
Man
spürt die Wellen des Wir in Kristian Kühns Orgelreisen,
ganz nach dem Motto des Universalgelehrten Athanasius Kircher, mit
dem das Titelgedicht einleitet: „in Einem alles“. Das Spiel auf
einer solchen Weltenorgel eröffnet den Band, führt durch diese ganz
eigene, phantastisch anmutende Welt, die aber eher aus Fluchtmomenten
besteht, nicht aus Form und Ordnung, nicht aus Trost, die ohne Halt
ist, den es ja auch im Leben nicht gibt. Folgerichtig tauchen
mythische Figuren
auf, etwa aus der griechischen Archaik. Schnell verschwinden sie
wieder, wie Wellen, die in sich stürzen. Eine Verbindung gibt es zu
jenen, die sie verstehen und darstellen können, Dichtern, Malern,
Komponisten. Alles bewegt sich im Auf- und Untergang, hin zu einem
mutigen Übergang in letzte, heutige Mythen, einem Wir, das nur zu
gern aufhalten möchte, eine Rückkehr sucht. Bis dann im letzten
Vers „Wie Zunder die Vorurteile, Verängstigungen abbrennen“.
„Nur das Gebügelte hat
Anspruch auf Nachwelt,
nicht der romantische Tropfen,
der jammernd sich weigert,
im Meer einzutauchen.“
Kristian E. Kühn
ISBN: 978-3-948999-44-5
32 Seiten, 125x190 mm, Fadenbindung,
illustrierte, nummerierte und signierte Ausgabe
Normalausgabe (Broschur): 9 Euro
Vorzugsausgabe (Hardcover): 33 Euro
— limitiert auf 9 nummerierte und signierte Exemplare
mit Original-Linolschnitt von Steffen Büchner
(Sammlerexemplare ohne ISBN, außerhalb des Buchhandels)
— limitiert auf 9 nummerierte und signierte Exemplare
mit Original-Linolschnitt von Steffen Büchner
(Sammlerexemplare ohne ISBN, außerhalb des Buchhandels)
Kristian E. Kühn
www.signaturen-magazin.de
Stimmen
Stimmen
Die
Orgelreisen
sind eine Klangwelt. Eine Klangwelt, die sich durch ihre komplexe
Assoziationsstruktur, ihr breites Vokabular und den reflektierten
Umgang mit Zitaten und Fragmenten auszeichnet. Kühn, souverän
zwischen Gelehrsamkeit und sprachlicher Dynamik pendelnd, und hier
und da auch provozierend, gelingt ein Band, der nicht allein nur eine
lyrische Schönheit in die Himmel schießt, sondern zugleich
literarisch-intellektuelle Reibungsflächen bietet. Hier schreibt
einer, der um die Kräfte und Schwächen der Sprache und Bildung weiß
und der beides mit einem bewussten Sinn für Ironie und Tiefenschärfe
auszuspielen versteht.
Matthias Schramm, Lyriker, 2025
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