Tempelstufen
Sein
dichterisches Werk begann Albert H. Rausch (Büchnerpreis 1932), bekannter
geworden unter seinem Pseudonym Henry Benrath (1882—1949), im
Jahre 1907 mit wundervoll zarten lyrischen Gedichten, eingebettet in die
flirrenden Eindrücke seiner gefühlten und seiner bereisten Landschaften.
Zwischen silbernen Glycinien oder heilig zu sprechenden
Teerosenfeldern wandert Rausch in dieser Gedichtauswahl von Steffen
Marciniak über kühle Säulengänge oder marmorne Altane und schaut
über die Treppen der Zartheit seiner Tempelstufen in Bronze-Augen
oder auf kupferne Meere.
Viele seiner Gedichte handeln von Liebe und
Sehnsucht, von Einsamkeit und Traurigkeit.
Kaum einen Dichter mag es geben,
dessen auch sein Werk prägendes Schicksal es war, so viele enge Freunde in
jungen Jahren zu verlieren. (sm)
Die Lasten, welche der Glanz des Äthers auf sie legt,
werden aufgehoben durch die Trauer der Blicke,
die von den Tempelstufen zu ihnen emporstreben.“
Albert H. Rausch
ISBN: 978-3-948999-01-8
32 Seiten, 125x190 mm, Fadenbindung,
illustrierte, nummerierte Ausgabe
Normalausgabe (Broschur): 9 Euro
Vorzugsausgabe (Hardcover): 33 Euro
— limitiert auf 9 nummerierte und signierte Exemplare
— limitiert auf 9 nummerierte und signierte Exemplare
mit Original-Linolschnitt von Steffen Büchner
(Sammlerexemplare ohne ISBN, außerhalb des Buchhandels).
Albert H. Rausch (Psd. Henry Benrath)
Albert H. Rausch, 1900 (Linol: Steffen Büchner) |
Unter seinem
Geburtsnamen veröffentlichte er zwischen 1907 und 1909 die ersten Lyrikbände Der
Traum der Treue (1907); Frühe Verse aus dem Parke des Eaux-Vives und
Strophen aus der Villa des Glycines (1907); Die Urnen der Nelken und
Chrysanthemen und die Gesänge für Cyril und Konradin (1908); Das Buch
für Tristan (1909). Am herausragendsten in Rauschs Prosa der frühen Jahre
sind die Reiseschilderungen über Italien Südliche Reise (1913) sowie Jonathan
& Patroklos (1916); Die Träume von Siena (1920); Ephebische
Trilogie (1924); Eros Anadyomenos (1927) und Märchen unter Palmen
(1928). 1932 erhielt Rausch den Büchnerpreis. Danach schrieb er unter
seinem Pseudonym, neben weiteren Gedichten, Aufsätze wie Stefan George
(1935), Welt in Bläue (1938) und Die Stimme Delphis (1939).
Die Kriegszeit verbrachte
Rausch im Ausland, zuletzt ließ er sich in Magreglio nieder, wo er durch seine
Intervention die Bevölkerung zweier Dörfer vor der Vernichtung durch die Nazis
bewahrte. In Magreglio lebte er bis zu seinem Tode, 1949.
Henry Benrath 1932 (Linol: S. Büchner) |
Stimmen
Rauschs Lyrik mutet
an aus einer anderen Zeit, schön und entrückt zwischen Rosen, Marmor und zarten
Augenblicken.
Franz Brandmeier, Buchhändler, 2021
Zeitgenossen zu A. H. Rausch (H. Benrath)
In seine eigene
kleine Welt läßt der Einsiedler kaum jemanden Einblick nehmen. Da es in diesem
Winter keine Blumen gibt, enthalten die Vasen nur grünen Lorbeer. An den
Wänden, auf dem Tisch, auf der Kommode Fotos von Männern und Frauen, die in
seinem Leben eine Rolle spielten und deren Antlitz er gerne sieht.
Rolf Italiaander (1913-1991)
... als ich wusste,
wie sehr ihm daran lag, vor jungen Leuten nie das Gesicht zu verlieren; liebte
er doch nichts so sehr, als diesen Lehrer und Meister zu sein.
Joseph
Breitbach (1903-1980)
Benrath [Rausch]
war einer der faszinierendsten Menschen, denen ich begegnet bin. Er vermochte
seinen eigenen Stil, der offensichtlich glänzend gedacht und empfunden war,
auch in bescheidener Weise zu leben.
Kasimir Edschmid (1890-1966)
Henry Benrath
[Rausch] gehört zu jenen großen Verehrern und Neuformern griechischer Kultur,
die dazu der heutigen griechischen Welt nicht bedürfen.
Fritz Usinger (1895-1982)
Die Habe müder, später Zivilisationswelt zusammenzufassen, sich aus ihrem Schutt zu überschauender Klarheit zu reten, das ist auch der Wille Henry Benraths, eines wahren Schülers und Nachfolgers [Stefan] Georges ...
Wilhelm Lehmann (1882-1968)
Rausch versteht es, nein, ihm ist gemäß, Wissen, Erkenntnis, kritisches Verhalten und alle männlichen Geistestugenden, auch wo er erfüllt ist von seiner Sache, sich zu bewahren.
Karl Wolfskehl (1869-1948)
Man möchte dem Edlen und Süßen dieser Bücher [Rauschs] nicht gern zu nahe treten, möchte sich zum Entzücken den Stimmungen hingeben, wie sie für ewig um zarte Frauen, schöngebildete Jünglinge, Vasen und Silbergerät liegen. Die begeisterte träumerische Seele, die aus den Novellen spricht, reißt uns zu kritikloser Bewunderung hin. Und wo dieser adeligen Seele ein starkes äußerliches Begebnis entgegentritt, da entsteht ein greifbares wahrhaftes Kunstwerk ...
Max Brod (1884-1968)
Man wünscht, man hätte ihn gekannt.
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