Verlag der 9 Reiche — Lyrik Edition NEUN — Literatur im Quadrat — Grafik — Vorzugsausgaben

„Wisse, daß jedwede Zahl nichts anderes ist als 9 oder ein Vielfaches davon, zuzüglich eines Darüberhinausgehenden. Wer das Darüberhinausgehende und den Multiplikator von Neun kennt, der kennt das Wesen und die Zahl in jeder Beziehung.“ --- Ibn Sina (lat. Avicenna, persischer Philosoph, Dichter, Arzt, Astronom, Alchemist, 980-1037)
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Sonntag, 5. Januar 2025

Tamara Labas´Gedicht Im Spiegel" auf TEXTOR


Das Gedicht "Im Spiegel" von Tamara Labas wird auf der Seite von textor.online gezeigt.

 
link zur Seite:

Textor.online


 

letztens nahm ich eine kaugummischachtel

ein durchsichtiger luftballon entflog seinem mäulchen

zwischen den zarten rippen des kleinen tieres

pochte sein herz

im topf garte aber schon ein huhn

die wartenden kinder saßen am tisch aus trauerweide

mit messern und gabeln in händen und klopften entfesselt

im gleichtönigen hungrigen rhythmus

ich stand auf

verließ das baumhaus

wurde kleiner und zarter

legte mir eine purpurrote abendwolke über und lief in den

wind

aus mir entsprang ein reh

 

Aus: „helioszweige“, Gedichte, Verlag der 9 Reiche, Lyrik-Edition NEUN, Berlin 2024 

 

 

Samstag, 19. Oktober 2024

18.10.2024: Lesung mit Tamara Labas zur Frankfurter Buchmesse

 

Anlässlich der Frankfurter Buchmesse 2024 gibt es am 18.10.24 eine Lesung unserer Autorin Tamara Labas aus "Helioszweige" im Großen Saal des Hauses am Dom. 

Es lesen u.a. auch die Frankfurter Autoren Ralph Roger Glöckler, Susanne Konrad, Marcus Roloff, Julia Mantel und Dirk Huelstrunk.

 

Helioszweige

ISBN: 978-3-948999-28-5

32 Seiten, 125x190 mm, Fadenbindung,
illustrierte, nummerierte und signierte Ausgabe
Normalausgabe (Broschur): 9 Euro

 

 

Geb. 1968 in Zagreb/Kroatien, lebt in Frankfurt/Main. Studium der Germanistik und Kunstgeschichte an der Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt/M., Autorin von Lyrik, Kurzprosa sowie Drama und Theaterregie im Bereich des Amateurtheaters. Leiterin von Schreib- und Kreativstätten, Psychoanalytische Paar-, Familien- und Sozialtherapeutin. Autorin in der Bibliothek der Generationen im Historischen Museum Frankfurt/M. zum Thema Kindheit und Familie im Wandel der Migration. Lyrik und Kurzprosa wurden in verschiedenen Anthologien und Literaturzeitschriften veröffentlicht.

Donnerstag, 3. Oktober 2024

Drei Gedichte von Tamara Labas bei SIGNATUREN

Der Link führt zum Lyrik-Magazin "Signaturen" und öffnet:

Drei Gedichte von Tamara Labas

in der Kategorie "Lyrik heute". Die Gedichte sind ihrem neuen Lyrikband "Helioszweige", Lyrik-Edition Band 28 entnommen, der 2024 im Verlag der 9 Reiche erschien.

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

niobe


aus ihrem kleinen mund gebar sie eine
                              seifenblase nach der anderen
diese wurden zu kleinen kindern
sie pflanzte sie wie kleine bäumchen
nebeneinander vom ältesten zum jüngsten
die kleinen mädchen und kleinen jungen
                                             hielten sich brav an
den händchen oder nuckelten an ihren
                                                           fläschchen
in der brusttrage das letzte
                                          seifenblasenkindchen
sie tanzte zum rockkonzert
an dem abend erschien sie uns so schön
                                             wie schneewittchen
mit ihren sieben zwergen
in ihrer linken hand hielt sie eine flasche bier
sie trank man sah
es schmeckte herb aber es löschte ihren durst

die erde atmete schwer
 
 
 

Samstag, 21. September 2024

Rezension zu Tamara Labas von Ingrid Walter, Zeitschrift Mut - Liebe - Offenbach

 

Helioszweige

 
Herzlichen Dank an Ingrid Walter für die Besprechung und Empfehlung des Gedichtbandes "Helioszweige" von Tamara Labas in der Rubrik Literatur der 2024er Herbstausgabe der Zeitschrift "Mut - Liebe - Offenbach"





Hier der Text noch einmal in größerer Schrift:





 

Donnerstag, 1. August 2024

Rezension Zu Tamara Labas von Timo Brandt, "Lyristix"


Für das Buch "Helioszweige" von Tamara Labas gibt es eine Rezension auf dem Instagram-Kanal Lyristix von Timo Brandt:

 
 
Traumwandlerisch, das ist der erste Eindruck, den ich von den Gedichten in diesem Band habe. Ein schwer zu haltender Eindruck, wenn ich im weiteren Verlauf sehe, wie nah manche Zeile den Feuern der Gegenwart kommt; einige knistern schon. Oder ist das nur ein odisches Rauschen, kein flammenfangen? Ist der Ton Weihe oder steigt schon Rauch hervor?

In jedem Fall gibt es einige sinnliche Komponenten in den Gedichten, Flirrendes, manchmal wirkte es ein bisschen so, als würden sie um unsere Aufmerksamkeit bitten, uns auf etwas Bestimmtes aufmerksam manchen wollen, etwas zu heischend.

Aber was genau tragen sie uns vor? Da gibt es zart verschlüsselte Bitten um Achtsamkeit; Anstöße auch, das Ändern zu überdenken, es anzudenken. Andenken, auch dieses Wort fällt ein zu dem, was auffällt. Vielleicht weil die Vergangenheit, oder eher das Vergehen, immer wieder durchschimmern, eine Konstante bilden und sei es nur als kosmische Hintergrundsehnsucht. Nur ein Wohin, das sucht man hier vergeblich, alle Ausblicke und -wege verlaufen sich.

Was mir daran gefällt: es öffnet die Gedichte, paradoxerweise. Wie sie nichts zu erschließen versuchen, nichts Abgestecktes sind. Sondern sich anstecken lassen von einem Laut, einem Gedanken, den Eindrücken, flüchtig und doch gerinnend, bezüglich nichtsdestotrotz.
Alles geschieht unter der Sonne, weil sie alles ist, wie Camus gesagt hätte. Helios Zweige und wir die Blüten. Fragil, bunt; unendlich langsame Flammen, die sich selbst verzehren und nichts anderes. 

Timo Brandt

 

 

Freitag, 21. Juni 2024

Tamara Labas: Erste Lesung aus "Helioszweige"

 
Kulturnetz Frankfurt e.V. präsentiert:  

Schnittstellen - Wortorte in Kunsträumen

Neue Literatur in Frankfurt an ungewöhnlichen Orten.
Poesie, Prosa, Spoken Word, Performance, Musik, Kunst

 
Freitag 21.6.2024 
 
19.30 Poesie trifft Augenmädchen
 
Sigrid Katharina Eismann, 
Tamara Labas 
Moderation: Michael Bloeck

 

Siebdruckatelier Lichtblau, 
Atelier Frankfurt 4.OG 
Schwedlerstr. 1-5 60314 Frankfurt

Die beiden Lyrikerinnen treffen sich mit den „Augenmädchen“ zu poetischen Grenzgängen zwischen Sprachen, Bildern und Kulturen. In dem besonderen Ort, dem Atelier und Werkstatt Kerstin Lichtblau zwischen Bildern und Drucken der „Augenmädchen“ erwartet uns die geballte Kraft einer weiblichen Lyrik. Nach dem ersten Roman „Das Balkanraumschiff“ heißt ihr neuer Band: Dschanga wie die Straßenbahn im lautmalerischen Duktus ihrer Heimatstadt Temeswar. Timisoara, Du bist so schön, aber …!  Die Seele ist ein Zugvogel, sagt sie wobei die Reise von Offenbach und Hanau nicht so weit erscheint. „Dichterinnen springen über den Main.“ Lautet eine frühe Gedichtzeile, was uns zeigt welche Kraft die Lyrik hat.
 

Tamara Labas liest aus ihrem Gedichtband „Helioszweige“. 

Tradition und Moderne ringen miteinander, die globale Aufruhr fordert einen Aufbruch ins Neue und Ungewisse. Unaufhaltsame Veränderungsprozesse im Individuum und im Leben. Grenzen verschwimmen und rufen nach neuen Grenzen. Ein Straucheln, ein Sich-Verlieren und der Versuch, sich (neu) wieder zu finden.

Die Welt ist zum Ort eines Alptraums geworden. Oder interpretieren wir den Alptraum hinein? Oder ist es nicht vielmehr so, dass die Welt schon immer ein Ort der Lebensgefahr, Veränderung und Erneuerung war? Ist das Enden nicht ein Naturprinzip? Zivilisationen sterben, Arten sterben. Sterben als Prinzip des Lebens auf der Erde. Erloschenes lässt Raum für Neues. Und das Gestorbene? Transformiert es sich in einen neuen, anderen Aggregatszustand? (Text: Tamara Labas.)

ich und das grüne gras
sind heute ein paar
einen sommerlang gehören wir uns

So klingen andere Gedichtzeilen von ihr. Teilweise werden diese mit Musik untermalt. Beide Dichterinnen haben „Augenmädchen“-Lyrik geschrieben, nur für diesen besonderen Abend, der Mittsommernacht und Sommerbeginn. Eine Nacht in der nicht nur Bälle durch die Luft fliegen.

Michael Bloeck

 

 

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