Der Verlag der 9 Reiche ist ein unabhängiger Verlag in Berlin. Seit
2014 existiert bereits das gleichnamige Antiquariat mit einem großen
Buchbestand. Der
Verlag trägt den Charakter eines Autorenverlags mit dem Schwerpunkt Lyrik. Wert gelegt wird auf ein enges
Vertrauensverhältnis zwischen allen Beteiligten.
Erstes
Buch in der Verlagsgeschichte war eine Anthologie für den in Bovenden bei Göttingen beheimateten Autorenkreises Plesse, anlässlich der
in ihrem 45. Jahr seit Gründung die 45. Jahreslesung 2020 mit dem Titel Die zwölf Monate des Jahres. Der
Autorenkreis trat damals an das Antiquariat der 9 Reiche mit der Bitte heran,
den im Gewerbe angemeldeten Verlag zu betreiben und ihre Jahresbände zu veröffentlichen. Seither erscheint jährlich der neue Dokumentationsband zu den Plesse-Lesungen.
Schon einige Jahre gab es Ideen, eine kleine
Lyrikreihe herauszugeben. Einer Affinität zu alten und schönen Büchern, bekannten, aber mehr noch
unbekannt gebliebenen oder gewordenen Lyrikern folgend, wollen sich die Macher im
Verlag aber hauptsächlich der Gegenwart zuwenden. So enstand die Hauptreihe im Verlag: die Lyrik-Edition NEUN.
Der Herausgeber dieser Reihe, Steffen Marciniak, initiierte im Jahr 2019 den Hanns-Meinke-Preis für junge Lyrik, gibt ihn mit dem Verlag und künstlerischen Vereinen (bis 2022 mit dem Internationalen Kultur- und Musikfestival Uckermark und ist seither mit dem Osteröder Verein Lyrik lebt e.V.) heraus. Benannt wurde der Preis nach dem uckermärkischen Dichter Hanns Meinke. Es bestand die Absicht, den jungen Gewinnern und Platzierten Unterstützung bei der Suche nach Verlagen zu geben.
Die Suche nach einem Gewinner-Preis legte den Grundstein für die Lyrik-Edition NEUN. Der Gewinn des Hanns-Meinke-Preises bedeutet als Hauptpreis ein Buch in der Reihe. Die ersten drei Preisträger sind daher mit den Reihenbandnummern 2,3 und 4 zu finden. Auf Drängen anderer Autoren öffnete sich die Reihe dann ab Band 5 auch weiteren Interessenten. Vereinzelt werden auch klassische Dichter des 20. Jahrunderts publiziert, hier konzentriert sich der Verlag auf Wiederentdeckungen vergessener Dichter, so mit den Reihennummern 1, 19 und 40.
An den Büchern beteiligt sind auch freie Künstler. Die Lyrik-Edition NEUN wird vom Grafiker Steffen Büchner betreut.Er
schafft dafür Linolschnitt-Porträts der jeweiligen Autoren, die den
bekannten Wiedererkennungswert der Umschläge ausmachen, sowie weitere
Grafiken in den Büchern. Die hohe künstlerische und ästhetische
Gestaltung der Bücher sind dem Verlag schon aus dem antiquarischen
Vorleben ein Maßstab. Die Normalausgabe ist fadengebunden, jeder Band
ist nummeriert und von den Autoren signiert. Die Vorzugsausgabe in
Hardcover ist mit leicht veränderter äußerer Gestaltung auf 9 Exemplare
limitiert, nummeriert, signiert und mit dem signierten
Original-Linolschnitt des Autorenporträts versehen.
2023 kam eine weitere Reihe im Verlag hinzu: Literatur im Quadrat. Sie ist gedacht für verschiedene kurze Formen der Literatur, die nicht in die Lyrik-Edition NEUN passen, sowohl Lyrik, als auch Kurzprosa. Auch diese Bände werden illustriert, von unterschiedlichen Künstlern.
Die Lyrikreihe Edition NEUN ist offen für verschiedene Richtungen und Autoren. Ähnliches gilt für andere Bücher. Es gibt
einen sehr hohen Anteil queerer Autoren, einschließlich nonbinärer Personen. Neben den jungen Preisträgern des Hanns-Meinke-Preises werden auch weitere Lyrikdebüts veröffentlicht. Dazu gesellen sich Autoren aller Altersgruppen, darunter auch erfahrene, mehrfach preisgekrönte Autoren.
Der Verlag pflegt eine rege Veranstaltungskultur. Mehrfach im Jahr gibt es spezielle Verlagsleseabende. Autoren treten zudem in verschiedenen Salons auf. Regelmäßig
beteiligt sich der Verlag mit einem Buchstand an kleinen, bezahlbaren Buchmessen,
auch außerhalb Berlins. Die sozialen Medien werden via Facebook und Instagram bespielt. Es gibt einen eigenen Versandvertrieb. Buchhandlungen können selbstverständlich mit Buchhandelsrabatt bestellen, Autoren lesen dort. Derzeit wird auch erstmals an einem Katalog gearbeitet.
Die Bücher sind im VLB gelistet, dadurch in Buchhandlungen bestellbar, außerdem direkt beim Verlag, bei booklooker und viele Autoren haben ebenfalls ihre eigenen Titel.
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