Maurizio Piro: Seraphenreigen
Wir werden ganz kurzfristig auf dem Berliner Bücherfest auf dem Bebelplatz inmitten Berlins dabei sein. Der Platz liegt im historischen Zentrum: zwischen Humboldt-Universität, Staatsoper Unter den Linden, Sankt Hedwigs-Kathedrale, Hotel de Rome, Alter (Königlicher) Bibliothek, Altem Palais und Kronprinzessinnenpalais.
13 Uhr: Michael Georg Bregel
14 Uhr: Steffen Marciniak
15 Uhr: T.G. Vömel
16 Uhr: Petrus Akkordeon
17 Uhr: Ulrich Grasnick
18 Uhr: Giorgis Fotopoulos
Sonntag, 29.6.:
13 Uhr: Martin A. Völker
14 Uhr: Reiner Narr
15 Uhr: Gabriel Wolkenfeld
18 Uhr: Mary Jo Fakitsa
Salean A. Maiwald, wird am Dienstag, 24.Juni 25 um 19 Uhr im Rahmen einer Veranstaltung der Lesebühne "Schmitz Katze", begründet von Bernd Kebelmann aus ihrem Gedichtband "Ölbaum", Lyrik-Edition NEUN, Band 18, vortragen.
Zudem liest Andrea Maluga Prosa, Lucia Maluga spielt Harfe und Steffen Marciniak wird moderieren.
Äther_Gedanken: Ich würde mir wünschen...
Ich wünsche mir, dass es aufhört. Dieses ewige Kämpfen.
Ich habe mich immer irgendwie durchgewurschtelt – aus Verzweiflung, nicht aus
Überzeugung.
Wenn man hundertmal, vielleicht circa tausendmal epileptisch gezuckt hat, sieht
man das Leben anders.
Man verliert seine Ambitionen, den Ehrgeiz.
Man will nicht mehr hoch hinaus, nur noch durchkommen.
Man hat keine Lust mehr, sich hervorzutun.
Was bleibt, ist das Schreiben. Der innere Ausdruck.
Das letzte Stück Ambition, das mir geblieben ist.
Ich drücke aus, was in mir vorgeht. Aber eigentlich tue ich es mehr für
mich selbst als für andere. Und doch auch für andere.
Am Ende, denke ich, erreicht man die anderen vielleicht gar nicht so, wie man
immer denkt.
Kommunikation ist immer ein Versuch – ob er gelingt, ist eine offene Frage.
Wir teilen unsere Gedanken mit – sie kommen an oder auch nicht.
Die Echokammern begannen nicht erst mit den sozialen Medien.
Wir schreien, schicken, senden und werfen unsere Gedanken voller Verve in den
Äther –
aber niemand hört sie wirklich. Wir scrollen weiter, schauen das nächste
Bildchen an, sind bereits beim nächsten Video.
Das „kom“ in „Kommunikation“ trügt.
Wie Funkmasten, die senden, ohne dass die Signale sicher ans Ziel gelangen.
Und dann sind da noch die, die Angst vor der Strahlung haben,
vor dem Verstrahltwerden durch Elektrosmog.
Die Verschwörungstheoretiker, die die Wissenschaft, Literatur und Kunst
ablehnen.
Ich könnte dazu noch weiterschreiben.
Aber ich will mich nicht mit Menschen auseinandersetzen,
die die Vernunft verlassen haben.
Am Ende wird uns die Vernunft retten –
wenn wir uns auf das besinnen,
was uns einst schon einmal aus der Dunkelheit ins Licht geführt hat.
Ich berufe mich auf die Aufklärung, die aus der Renaissance hervorging.
Den Humanismus, den Glauben an etwas Höheres, der im Grunde auch etwas
Religiöses in sich trägt.
Doch bevor das geschehen kann,
müssen wir wohl die Zähne zusammenbeißen.
Mit oder ohne Knirschschiene.
Es wird Nacht, schaltet die Handyleuchte ein.
Das Buch zum Hanns-Meinke-Preis 2025 ist endlich da, muss nur noch vom jungen Dichter signiert werden. Maurizio Piro: Seraphenreigen ...