Dominik Sachsenheimer: Exil Elegien
- Von Städten, Stieren und Sozialstaatseunuchen -
Gedichte
Mit Zeichnungen von XAGO
Vorwort von Dr. Martin A. Völker
Broschur (Softcover)
Aus dem Vorwort von Martin A. Völker:
Heimat und Exil sind untrennbar miteinander verbunden. Exil ist das, was vor uns liegt, wenn die Heimat hinter uns liegt. In dieser Verbindung verliert das Exil etwas von seiner Aufladung mit Trauer und Leid, weil es das ist, was gewonnen wird, nachdem die Heimat verloren ging.
Wer das Exil zum Singen bringt, die Verbannung in den Gesang bannt, für den wird das Exil zu einem Werkzeug, welches in der Verbannung die Entbannung, die Entfesselung der Gedanken, der Erinnerungen und Gefühle bewirkt. Das elegisierte Exil ist kein solches mehr, in das jemand geworfen wurde wie in einen Kerker, sondern eines, das im Gedicht zu einem eigenen, angenommenen Ort, zu einem Refugium werden kann. Ein Exil ist der reiche Besitz an Gedanken, den die Heimat niemals ins Bewusstsein oder zur Sprache hätte bringen können. Egal, ob damit angenehme oder schmerzhafte Gedanken gemeint sind. Der Exilant ist in die Fremde gezogen, die er sich zur Nähe umgestaltet. Darin steckt das Lob der Kunst, weil sie Pinsel und Farben und bunte Worte zur Verfügung stellt.
Mit seinen Gedichten zieht Dominik Sachsenheimer in die Fremde, in die innere Fremde, in die Fremdheit anderer, in die Befremdung durch das Ich wie durch die Gesellschaft. Und aus der gespürten und erspürten Verbannung schickt er uns die aufwallende Stärke herüber, die das Untragbare tragen lässt. Verbannung und Erbauung stehen sich näher als gedacht.
Dominik Sachsenheimer
Dominik Sachsenheimer wurde1973 in Freiburg im Breisgau geboren, studierte nach kurzfristigen Ausflügen in die Kulturwissenschaften letztlich Betriebswirtschaftslehre und arbeitete schon während seines Studiums knapp fünf Jahre für einen Logistikkonzern in der Schweiz. Zurück in Deutschland leitete er als Geschäftsführer das Zelt-Musik-Festival in Freiburg und arbeitete später ebendort als freier Berater sowie als Honorar Dozent für Kulturmanagement.
Im Sommer 2003 las ihn seine heutige (auch damals schon amerikanische) Frau beim Stierkampftraining in Spanien auf. Nach unmittelbarer Heirat und Transfer nach New York City arbeitete er zunächst als Umzugshelfer, Bartender, Wall Street Analyst und Komponist rund 130 deutscher Kinderlieder für eine Sprachschule, bevor er sich als Finanzmanager einer Aufzugsfirma anschloss.
Die vorliegenden Texte stammen aus den Jahren 2008 bis 2010, während derer Sachsenheimer seine wachsende Familie von New York nach Chicago umsiedelte. Nach weiteren mehrjährigen Stationen in Charleston, SC und Hartford, CT, gründete Sachsenheimer 2017 eine Untrenehmensberatung in Jupiter, FL, die er bis heute erfolgreich leitet.
Xago (d.i. Rolf Xago Schröder)
Xago (*19. Juli 1942 in Elsterwerda), eigentlich Rolf Xago Schröder, ist ein deutscher Maler, Grafiker und Dichter. Er lebt und arbeitet in Berlin sowie im brandenburgischen Friedrichsthal.
An der Humboldt-Universität Berlin studierte er von 1962 bis 1966, zunächst Philosophie bei Wolfgang Heise, dann Literatur- und Kulturwissenschaften. Zu seinen Kommilitonen zählten Wolfgang Thierse, Lothar Bisky, Renate Reschke und Frank Hörnigk.
Ab 1966 war Xago Assistent an der Hochschule für Film und Fernsehen Babelsberg. Dort kam er mit den Zeichnungen Sergej Eisensteins in Berührung, die ihn nachhaltig inspirierten. Er stand im Austausch mit den Maler-Regisseuren Andrei Tarkowski und Jürgen Böttcher (Strawalde), letzterer ermutigte Xago in seinen ersten Versuchen als Maler. 1970 wechselte Xago an die Deutsche Bauakademie der DDR. Er forschte zu Städtebausoziologie und den Malern am Bauhaus. Die Bauhauslehre Paul Klees interessiert ihn.
Xago nahm mehrmals in den 1970er und 1980er Jahren an Pleinairs in Polen teil. Er stellte unter anderen in Berlin, Dresden, Amsterdam, Paris, Leipzig, Schwerin, Stuttgart und Steyr aus. Xago entwickelte einen eigenen surreal-grotesken Stil, der nicht nur durch feingliederige Zeichnung und verschwimmende Übergänge in seinen Aquaölen geprägt ist, sondern seine Kraft stark aus ironisch-assoziativen Titeln und Wortspielen bezieht.
Seit Mitte der 1990er Jahre wendet sich Xago verstärkt der Produktion bibliophiler Bücher in Kleinstauflagen zu, die er selbst textet, zeichnet und gestaltet. Die Pirckheimer-Gesellschaft brachte 1996 eine erste Bibliographie seiner bis dato illustrierten Bücher in der Zeitschrift MARGINALIEN heraus.
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