Bericht von Abel Doering vom 20.11.21,
kopiert vom Blog der Pirckheimer-Gesellschaft
Die BuchBerlin trat nie mit dem Anspruch auf, das Spektrum der großen Buchmessen
wie Frankfurt oder Leipzig durch eine Buchmesse in der Hauptstadt zu erweitern.
Dennoch war die 7. BuchBerlin eine Enttäuschung. Nicht nur aufgrund der (mit
wenigen Absagen) teilnehmenden nur 300 Verlage und Autoren, für die sich eine
halb so großen Anzahl von Besuchern interessierte, die trotz Ausgrenzung der
Ungeimpften nur maskiert Zutritt bekamen und den Messebesuch dann getrübt durch
die beschlagene Brille erlebten, sondern durch das vorrangig auf Esoterik,
Religionen und Fantasy begrenzte Angebot der vorrangig als Self Publisher
tätigen Autoren, selbsternannten Schamanen und spirituellen Ratgebern von
Lebenstipps für den Alltag. Und es wurde deutlich, dass es leider auf dem Gebiet
des Self Publishing kaum jemanden zu geben scheint, der Bücher produziert, die
einen Buchliebhaber nicht das Grauen lehren.
Positiv anzumerken ist das, wenn auch etwas überbordende, Angebot queerer Literatur
und es gab selbstredend auch erfreuliche Entdeckungen, vor allem bei den Kinderbüchern.
Neben den in diesem Bereich mehrheitlich zu findenden Self Publishern mit gut gemachten
Titeln war hier auch der Kindermann Verlag vertreten.
Auf der Messe fanden sich
auch weitere Perlen der Buchproduktion, so vom Verlag Klaus Wagenbach oder von
Steffen Marciniak mit seinem Verlag der 9 Reiche, der u.a. auch
die Anthologie "Entführung in die Antike" aus der PalmArtPress
der Pirckheimerin Catharine J. Nicely vorstellte, in welcher er Mitautor und Herausgeber ist.
Zu nennen ist von den Teilnehmern auf jeden Fall auch #BerlinAuthors, ein
Literaturnetzwerk, welches junge Autoren beim Weg zu Literatur engagiert und
selbstlos unterstützt. Auch beim Berliner Indyverlag Satyr, dem Leipziger
Verlag comediantes und die für Bibliophile interessante Ausnahme unter
den Ausstellern frankfurter edition unikat, ... resonanz und ...
kamishibai lohnt ein Besuch.(ad)