Verlag der 9 Reiche — Lyrik Edition NEUN — Literatur im Quadrat — Grafik — Vorzugsausgaben

„Wisse, daß jedwede Zahl nichts anderes ist als 9 oder ein Vielfaches davon, zuzüglich eines Darüberhinausgehenden. Wer das Darüberhinausgehende und den Multiplikator von Neun kennt, der kennt das Wesen und die Zahl in jeder Beziehung.“ --- Ibn Sina (lat. Avicenna, persischer Philosoph, Dichter, Arzt, Astronom, Alchemist, 980-1037)
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Freitag, 30. August 2024

Signaturen-Magazin: Thomas Böhme mit dem Gedicht der Woche

Thomas Böhme´s wunderbares Gedicht "Von Wasserschlössern" aus seinem Band "Orpheussplitter" in der Lyrik-Edition NEUN (Bd. 33) ist Gedicht der Woche beim Signaturen-Magazin . Ich hoffe es lockt an, um auch noch mehr von ihm zu lesen.

 Link zum Signaturen - Magazin:

SIGNATUREN - Thomas Böhme: Gedicht der Woche 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Thomas Böhme

Von Wasserschlössern


Eingedunkelt sind die Bilder der Wasserschlösser
ihre Spieglungen wie auf Goldgrund getuscht.
Ach, könnten wir doch für immer da leben!

Wir teilten unsere Tage mit dem Schierling, den blauen Libellen.
An verschwiegenen Teichen säßen wir bei den Seerosenblättern
bis im Morgenlicht eine erste Blüte sich öffnet.

Umzingelt von Wesen, von Nibelungengezücht
wären wir bar jeder Sorge, denn es schützte uns ja
ein Zauber aus Spinnenfäden & Feenhaar.

Wohl spürten wir ihr Verlangen, ihren fauligen Atem.
Aber die Brücken sind morsch, auch fehlte es nicht
an Fußangeln & implodierenden Schwänen.

In den Hallen unter den strengen Blicken der Ahnen
lustwandelten wir zu den Serenaden der Frösche.
Wir erstiegen die Türme, schauten weit übers Land.

Und falls sich ein kecker Narziß vor die Tore verirrte
ließen wir ihn passieren
schenkten ihm reinen Wein ein
bis die Zeit von ihm abfiele
die er hier nicht mehr braucht.


Donnerstag, 2. Mai 2024

Thomas Rackwitz mit dem "Gedicht der Woche" bei "Signaturen"

 

Gedicht der Woche (2.-9.Mai 2024) beim

 Signaturen-Magazin

aus seinem Band "Urknallstaub":
 
 
Thomas Rackwitz

der schlaf ist mir ein lied aus alter zeit


der schlaf ist mir ein lied aus alter zeit
ein saal voll skarabäen hinter glas
ein tänzer der sich selbst im tanz besaß
geschichte aus des bergwerks dunkelheit

kaum größer als das kleinste königreich
jedoch viel schwerer als ein leben wiegt
und tief im innern wie der staub so weich
der dem vergessen auf der seele liegt

die skizze einer insel die verschwand
in einem meer das es nicht immer gibt
und so die dinge voneinander trennt

der traum vermehrt sich still im hinterland
im rauschen einer wunde die man liebt
solange bis die welt sich selbst erkennt
 
 
Linolschnittdrucke in der Corvinus Presse, Berlin

 

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