Verlag der Neun Reiche — Lyrik Edition NEUN — Lyrik — Prosa — Anthologie

„Wisse, daß jedwede Zahl nichts anderes ist als 9 oder ein Vielfaches davon, zuzüglich eines Darüberhinausgehenden. Wer das Darüberhinausgehende und den Multiplikator von Neun kennt, der kennt das Wesen und die Zahl in jeder Beziehung.“ --- Ibn Sina (lat. Avicenna, persischer Philosoph, Dichter, Arzt, Astronom, Alchemist, 980-1037)

Samstag, 23. November 2024

 Fotos von der Artbook Berlin 2024


Buchstand "Verlag der 9 Reiche" auf der "Artbook Berlin 2024"

Autor und Herausgeber der Lyrik-Edition NEUN, Steffen Marciniak

Autoren Mary Jo Fakitsa ("Nirwanakind") und Petrus Akkordeon (Pegasusreiter")

Autoren Steffen Marciniak ("Prinzenverstecke") und Jürgen Egyptien ("Marsyasmäander")

Abel Doering (Berl. Bibliophilen Abend), Lyriker Ulrich Grasnick ("Haltestelle") und Antiquar Thomas Döring

Barbara Beisinghoff u. Abel Doering (cop. A.Doering)

Hendrik Liersch (Corvinus Presse) und Hanfried Wendland (NeueKleiderDrucke) (cop. A. Doering)


Freitag, 22. November 2024

22.-24.11.2024 Artbook Berlin mit Lyrik-Edition NEUN - Vorzugsausgaben

 
artbook berlin - Die Buchmesse für Künstlerbücher
 
 
Am Freitag, 22.11. 24, beginnt um 18 Uhr die Artbook - Buchmesse für Künstlerbücher. In diesem Jahr werden knapp 100 Buchkünstler, Graphiker und Verlage in 3 Etagen ihr bibliophiles Schaffen vorstellen. Am Stand der Berliner Bibliophilen Verbands werde ich mit den Vorzugs- und den Normalausgaben der Lyrik-Edition NEUN des Verlags der 9 Reiche zu finden sein. Viele der Vorzugsausgaben sind verfügbar und mit den Original-Linolschnitten von Steffen Büchner versehen. --- 
 
 
Am Sonntag um 14 Uhr wird Jürgen Egyptien aus Aachen angereist, zu einer Signierstunde erscheinen. Petrus Akkordeon wird (wie ich auch) mit eigenem Stand durchgehend dort sein, Mary Jo Fakitsa am Samstag kommen.
 
 
Auch zu sehen  bei:

Montag, 18. November 2024

Erste Rezension von M.G. Bregels "Raunacht" bei "Literaturoutdoors"

 

Literatur outdoors – Worte sind Wege

"Raunacht". Gedichte, von Michael Georg Bregel, illustriert von Steffen Büchner. Lyrik-Edition NEUN 36

 


Link zu Literaturoutdoors:

 
 
„Faszinierende Lyrik, die überallhin trägt im geheimnisvollen Rhythmus“
 
Der Berliner Schriftsteller Michael Georg Bregel legt mit „Raunacht“ einen Lyrikband vor, der die Kraft und Möglichkeit des Gedichtes um Stimmung, Welt, Perspektive, Morgen im Wort, in neuem Sprachgeist auszuloten und oszillieren zu lassen ohne festhalten zu wollen/können, wunderbar direkt auf das Weiß des Blattes setzt und zu Leserinnen und Leser in ihrer je eigenen Aufmerksamkeit und Lebensstation entlässt. Und da kommt das Wort an wie ein Horizont, der kurz etwa im Trubel eines Stadtlebens aufnehmen oder lange im wechselnden Blick auf fallende Herbstblätter verweilen lässt. Ein Dialog, der Entdecken, Staunen und Inspiration öffnet und in den eigenen Jahreszeiten des Lebens wie ein Pfeil ankommt.

Der vielseitige Autor beherrscht Form und Rhythmus perfekt, kein Wort zu wenig oder zu viel, der Gedanke, die Wahrnehmung, die Aussage finden spielerisch leicht zueinander und so ist ein Lyrikerlebnis bestens angerichtet. Eine Reise kann beginnen und die führt in der „Raunacht“ überallhin  –

ich sage dich

ich sage dir

ich dachte es

sei ein bild

sei ein bald

aus blauem blut

aus altem ach

ein tümpel

ein teich

aus mondlicht

ich brauche füße

ich tauche füße

hinein ich

vertage mich

Sonntag, 10. November 2024

16. und 17.11.204 Verlags-Lesungen im Fotostudio Gezett

Am Wochenende 16. und 17.11.24 mit insgesamt 9 Autoren des Verlags der 9 Reiche. Sie lesen aus ihren Büchern der Lyrik-Edition NEUN:

Thomas Böhme mit der Berlinpremiere seines Buches "Orpheussplitter". Gabriel Wolkenfeld mit der Buchpremiere von "Waldalb". Michael Georg Bregel mit dr Buchpremiere von "Raunacht" sowie Frederike Frei, Petrus Akkordeon, Anselm Retzlaff, Mary Jo Fakitsa. Steffen Marciniak und Reiner Narr lesen zu akustischen Kompositionen von Reiner Narr.
 
Und jeweils ab 13 Uhr kann man dort alle offenen Ateliers besuchen.

Babelsberger Str. 40/41. Man fährt am besten bis zur U7/U9 Berliner Strasse.

 

 
 

Montag, 21. Oktober 2024

Lyrik-Preise für Thomas Rackwitz und Gabriel Wolkenfeld beim Literaturpreis Harz

 

 

5. Literaturpreis Harz 2024

organisiert vom Verein Lyrik lebt e.V.

 
Die Preisverleihung an insgesamt 6 Preisträger fand im im Tabakspeicher Nordhausen mit über 100 Autoren und Gästen statt. Es wurden je 3 Preise für Lyrik und 3 für Prosa vergeben.
Zwei Autoren des Verlags der 9 Reiche wurden von Landrat Jendricke Preise verliehen:


1. Preis Lyrik:  Thomas Rackwitz
 
und
 
2. Preis Lyrik:  Gabriel Wolkenfeld

 



Samstag, 19. Oktober 2024

18.10.2024: Lesung mit Tamara Labas zur Frankfurter Buchmesse

 

Anlässlich der Frankfurter Buchmesse 2024 gibt es am 18.10.24 eine Lesung unserer Autorin Tamara Labas aus "Helioszweige" im Großen Saal des Hauses am Dom. 

Es lesen u.a. auch die Frankfurter Autoren Ralph Roger Glöckler, Susanne Konrad, Marcus Roloff, Julia Mantel und Dirk Huelstrunk.

 

Helioszweige

ISBN: 978-3-948999-28-5

32 Seiten, 125x190 mm, Fadenbindung,
illustrierte, nummerierte und signierte Ausgabe
Normalausgabe (Broschur): 9 Euro

 

 

Geb. 1968 in Zagreb/Kroatien, lebt in Frankfurt/Main. Studium der Germanistik und Kunstgeschichte an der Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt/M., Autorin von Lyrik, Kurzprosa sowie Drama und Theaterregie im Bereich des Amateurtheaters. Leiterin von Schreib- und Kreativstätten, Psychoanalytische Paar-, Familien- und Sozialtherapeutin. Autorin in der Bibliothek der Generationen im Historischen Museum Frankfurt/M. zum Thema Kindheit und Familie im Wandel der Migration. Lyrik und Kurzprosa wurden in verschiedenen Anthologien und Literaturzeitschriften veröffentlicht.

Freitag, 18. Oktober 2024

Patrick Schild am 14.11.24 beim Verein "Lyrik lebt" in Osterode


Lyrik lebt e.V. lädt ein zur Lesung des Hanns-Meinke-Preisträgers 2024, Patrick Schild

 
Der Preisträger wird aus seinem Lyrikband "Atemopale" lesen, der im Sommer beim Verlag der 9 Reiche in der Lyrik-Edition NEUN als Band 29 erschienen ist.
Seit 2023 ist der Verein Lyrik lebt e.V. Mitausgeber des Hanns-Meinke-Preises und in jedem Herbst wird eine von ihm veranstaltete Lesung durchgeführt.
Im vergangenen Jahr gab es bereits eine Veranstaltung mit dem letztjährigen Gewinner, Safak Saricicek.
  
Patrick Schild wurde 1994 in Daun in der Eifel geboren. Er lebt in Aachen.  2021 erhielt er den Förderpreis der Gruppe 48, 2022 den Klopstock-Preis für junge Lyrik, 2024 den Hanns-Meinke-Preis für junge Lyrik und den 1. Preis für Lyrik beim Landschreiber-Wettbewerb. 
Bislang mit Gedichten in Zeitschriften und Anthologien verteten, u.a. in Startup: Lyrik, Kulturmaschinen Verlag Berlin, 2021. Der Band Atemopale ist seine erste Einzelveröffentlichung. Ein Band mit Aphorismen zu eigenen Zeichnungen ist in Planung.
 
 
ATEMOPALE
 
ISBN: 978-3-948999-29-2
32 Seiten, 125x190 mm, Fadenbindung, 
illustrierte, nummerierte und signierte Ausgabe
 
Normalausgabe (Broschur): 9 Euro 
Vorzugsausgabe (Hardcover): 33 Euro
— limitiert auf 9 nummerierte und signierte Exemplare
mit Original-Linolschnitt von Steffen Büchner
(Sammlerexemplare ohne ISBN, außerhalb des Buchhandels)
 
 
 

Dienstag, 15. Oktober 2024

Stephen-Spender-Prize 2024 an Catherine Chan für Übersetzung von Martin A. Völkers Gedicht "Lichtöffnungen"

 
 

Stephen Spender Prize 2024

 

an  Catharine Chan für die Übersetzung des Gedichts Lichtöffnungen von Martin A. Völker aus seinem Gedcihtband Windegborene (Lyrik-Edition NEUN, Band 13).

 
 
Lichtöffnungen
 
Kalendarisch gibt es kein Neues,
nur das ewige Ende des Anfangs,
das Aufbäumen im Niederfallen,
die pralle Röte, die in braunsten
Fetzen geht und im Irrsinn lacht.
Sehnsucht führt das Wärmelicht
durch den Zeitstrom, der wie die
granitene Tempelsäule in Neros
Herrschaftsgeist den Tag festhält.
Tröpfchen, dem Strom entflohen,
zeigen alles, was sie gar nie sind,
was sie sein wollen im Schimmer,
der niemals aufspringt auf Dinge,
sondern aufblitzt und verhuscht,
im Radschlag fortgespiegelt wird.
Abseits der Paragrafen des Tages,
ein Zufallsblinzeln im Blättertanz,
das Geheimnis bleibt Geheimnis.
 
Martin A. Völker
 

 
Apertures of Light
 
Looking at a calendar, there is nothing
New – only just the perpetual end of
The beginning, the rise that sinks into
The fall, the blazing redness of the sun
Which fades in the brownest wisps of
Cloud and laughs in madness. Nostalgia
Guides the warm light through the stream
Of time which, like a temple’s pillars of
Granite from the ghost of Nero’s reign,
Charts the day. Droplets which have fled
This stream reveal everything that they
Are not, but want to be, in the rays that
Have never leapt onto things but instead
Flicker and flit away, mirrored in time’s
Revolutions. Away from the paragraphs
Of the day, a blink of chance in the dance
Of the leaves; the secret remains a secret.
 
Catherine Chan
 
 (Kategorie bis 18 Jahre)
 
 
 
COMMENTARY
 
German expresses a lot without using many words, especially thanks to their compound words.
Particular challenges were: the title “apertures of light” since its literal translation “light openings” doesn’t convey same whimsical emotion of poem; translating “kalendarish” since “in terms of the calendar” or “calendar-wise” immediately disrupts flow and there isn’t any way to refer to this idea just as concisely in English; “ghost of Nero’s reign” where I instead broke down the compound word and reformed its components into a more artistic form instead of “ruling ghost”; and “time’s revolutions” from “Radschlag” translate literally as cartwheels, which doesn’t seem fitting hence I
adapted the translation to pertain to theme of time’s continuity.
 
“rise” and “fall” – allusions to time and day become apparent, therefore can be interpreted as sunrise and sunset (verbs to form nouns).
“redness” instead of “ruddiness” or “scarlet” which fails either to evoke the correct imagery of this “red” sun or disrupts flow of seemingly simple and direct imagery since reader has to recall the vividness of “scarlet” whilst “redness” is direct “rays” – word order makes ambiguous message conveyed but instead of “shimmer”, “rays” effectively relates to idea of time already established in poem, cannot keep the same ambiguity translating into
English as common theme needed to link imagery.
 
 


Im Deutschen drückt man viel aus, ohne viele Worte zu verwenden, vor allem dank der zusammengesetzten Wörter. Besondere Herausforderungen waren: der Titel „Lichtöffnungen“, da die wörtliche Übersetzung „Lichtöffnungen“ nicht die gleiche skurrile Emotion wie das Gedicht vermittelt; die Übersetzung von „kalendarisch“, da „kalendermäßig“ oder „kalendermäßig“ den Lesefluss sofort unterbricht und es keine Möglichkeit gibt, diese Idee auf Englisch genauso prägnant auszudrücken; „Geist von Neros Herrschaft“, wo ich das zusammengesetzte Wort stattdessen zerlegt und seine Bestandteile in eine künstlerischere Form umgestaltet habe, anstatt „herrschender Geist“ zu verwenden; und „Zeitrevolutionen“ aus „Radschlag“ lassen sich wörtlich als Radschläge übersetzen, was nicht passend erscheint, weshalb ich die Übersetzung angepasst habe, um sie dem Thema der Kontinuität der Zeit anzupassen. 
 
„Aufstieg“ und „Fall“ – Anspielungen auf Zeit und Tag werden deutlich, können daher als Sonnenaufgang und Sonnenuntergang interpretiert werden (Verben zur Bildung von Substantiven). „Rötung“ statt „Rötung“ oder „Scharlachrot“, was entweder nicht die richtigen Bilder dieser „roten“ Sonne hervorruft oder den Fluss der scheinbar einfachen und direkten Bilder unterbricht, da der Leser sich an die Lebhaftigkeit von „Scharlachrot“ erinnern muss, während „Rötung“ direkte „Strahlen“ sind – die Wortreihenfolge führt zu einer mehrdeutigen Botschaft, aber statt „Schimmer“ bezieht sich „Strahlen“ effektiv auf die im Gedicht bereits etablierte Idee von Zeit und kann nicht dieselbe Mehrdeutigkeit beibehalten, wenn es ins Englische übersetzt wird, da dies als gemeinsames Thema erforderlich ist, um die Bilder zu verknüpfen.

Samstag, 12. Oktober 2024

Rezension Zu Safak Saricicek von Rolf Birkholz, "Am Erker"

 

Wortführende Gedanken

 
Gratulation an Şafak Sarıçiçek zum heutigen Geburtstag. 
 
Die Zeitschrift "Am Erker" veröffentlichte kürzlich eine Rezension von Rolf Birkholz zu seinem Band "Wasserstätten", der nach seinem Gewinn des "Hanns-Meinke-Preises" entstand.
 
 

 

Text etwas größer:


 

 

Donnerstag, 3. Oktober 2024

Drei Gedichte von Tamara Labas bei SIGNATUREN

Der Link führt zum Lyrik-Magazin "Signaturen" und öffnet:

Drei Gedichte von Tamara Labas

in der Kategorie "Lyrik heute". Die Gedichte sind ihrem neuen Lyrikband "Helioszweige", Lyrik-Edition Band 28 entnommen, der 2024 im Verlag der 9 Reiche erschien.

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

niobe


aus ihrem kleinen mund gebar sie eine
                              seifenblase nach der anderen
diese wurden zu kleinen kindern
sie pflanzte sie wie kleine bäumchen
nebeneinander vom ältesten zum jüngsten
die kleinen mädchen und kleinen jungen
                                             hielten sich brav an
den händchen oder nuckelten an ihren
                                                           fläschchen
in der brusttrage das letzte
                                          seifenblasenkindchen
sie tanzte zum rockkonzert
an dem abend erschien sie uns so schön
                                             wie schneewittchen
mit ihren sieben zwergen
in ihrer linken hand hielt sie eine flasche bier
sie trank man sah
es schmeckte herb aber es löschte ihren durst

die erde atmete schwer
 
 
 

Freitag, 27. September 2024

08.09.24 Autorenkreis Plesse Matinee

 
Im 49. Jahr des Autorenkreises Plesse gab es in Bovenden, im Bürgerhaus, eine neue Matinee. Thema war dieses Jahr "Schräge Typen".

Fünf Verlagsautoren sind im Autorenkreis: Harald Gröhler, Renat Maria Riehemann, Steffen Marciniak, Gabriel Wolkenfeld und der jüngste unter den Autoren, Max Drushinin.

 

Ton in Ton: G. Wolkenfeld, S. Marciniak, M. Drushinin

 


 
Autoren des Autorenkreises Plesse nach der Matinee

 

Samstag, 21. September 2024

Rezension zu Tamara Labas von Ingrid Walter, Zeitschrift Mut - Liebe - Offenbach

 

Helioszweige

 
Herzlichen Dank an Ingrid Walter für die Besprechung und Empfehlung des Gedichtbandes "Helioszweige" von Tamara Labas in der Rubrik Literatur der 2024er Herbstausgabe der Zeitschrift "Mut - Liebe - Offenbach"





Hier der Text noch einmal in größerer Schrift:





 

Freitag, 20. September 2024

20. Stuttgarter Lyriknacht mit Verlagsautor Şafak Sarıçiçek

 

20 Jahre Stuttgarter Lyriknacht

u.a. mit Hanns-Meinke-Preisträger Şafak Sarıçiçek

 

Ein lauer Spätsommerabend am Neckar – am 06.09.2024 bot die Stadtteilbibliothek Bad Cannstatt die perfekte Atmosphäre für das 20. Jubiläum der Stuttgarter Lyriknacht. Dass die große Stadtbibliothek am Mailänder Platz aufgrund von Bauarbeiten nicht verfügbar ist, scheint ein Zeichen des Schicksals gewesen zu sein, denn direkt am Neckar konnte man den Worten von Şafak Sarıçiçek, Lütfiye Güzel, Alexandru Bulucz und Odile Kennel besonders eindrücklich lauschen und bei schöner Aussicht auf den Fluss in den Lesungsabend eintauchen. 

Zunächst wurde die 20. Stuttgarter Lyriknacht von der Stadtbibliothek eröffnet und es ging los mit Şafak Sarıçiçek, der u.a. aus seinem neuen Gedichtband Wasserstätten las. Der thematische Schwerpunkt seiner Lyrik liegt aktuell auf dem Wasser, was auch im Gespräch mit Beate Tröger mehrfach aufgegriffen wurde – besonders passend dazu, dass am Schauplatz des Abends der Neckar seine Bahnen zieht.
 
 


Safak Sarıçiçek bezeichnet sich selber als Angehöriger einer Minderheit: in seiner Heimat ist er als Kurde und Alevit ein Außenstehender. In Deutschland ist er ein türkischer Dichter, der mit Begriffen jongliert, der dem Zuhörer höchste Konzentration abverlangt, um die vielen Metaphern und Anspielungen in seinen Gedichten zu erfassen. Hatte er anfangs Kurzgeschichten geschrieben, verlegte er sich zunehmend auf die Lyrik, um diese zur Sprachverfeinerung zu nutzen. Was dabei heraus gekommen ist, können die Zuhörerinnen und Zuhörer an diesem Abend erleben, als Safak Sarıçiçek aus seinem letzten Gedichtband Wasserstätten liest. Die Wasserthematik zieht sich durch seine gesamte Lyrik, wie die Moderatorin weiß. Er greift aber auch weiter aus und liest aus früheren Werken. Die Gedichte erfordern ein hochkonzentriertes Zuhören, sie zielen auf vor allem auf das Hirn wenig auf das Herz. Da kommt die Zwischenmusik des Perkussionisten Uwe Kühner gerade richtig, um sich auf dem Wasser davon treiben zu lassen, wenn er der auf den mit Wasser gefüllten Kalebassen trommelt und Wasser in Schwingungen versetzt.

im blog Elsternest


Safak Saricicek mit Moderatorin Beate Tröger

Donnerstag, 19. September 2024

Rezension zu Thomas Rackwitz von Walther Stonet, "Zugetextet.com"

 
Rezension vom 16.09.2024 zu Thomas Rackwitz "Urknallstaub" 
auf 
Zugetextet.com. Feuilleton für Poesie - Sprache - Streit - Kultur
 

Link zur Rezension auf der Webseite:

Rezension auf "Zugetextet.com" von Walther Stonet

 

Nicht angestaubt – nein: glänzend

 
Thomas Rackwitz, Urknallstaub, Lyrik Edition NEUN  Nr. 27, Verlag der Neun Reiche, Berlin 2024, ISBN 978-3-948999-27-8, 32 Seiten, 125×190 mm, Fadenheftung, illustrierte, nummerierte und signierte Ausgabe, 
Normalausgabe (Broschur): 9 Euro
Vorzugsausgabe (Hardcover): 33 Euro 
— limitiert auf 9 nummerierte und signierte Exemplare mit einem Original-Linolschnitt von Steffen Büchner (Sammlerexemplare ohne ISBN, außerhalb des Buchhandels).
 

Es ist durchaus nicht immer eine reine Freude, einen Gedichtband zu besprechen. Das mag daran liegen, dass insbesondere die kleinste Form der Sprachkunst zugleich die privateste und emotionalste ist. Weil es so leicht scheint, Poesie zu schreiben, sodass sich jede und jeder berufen fühlt, solche zu verfassen. Weil dieses kleine Kunstwerk in der Rezeption sich der sachlichen Betrachtung zu entwinden scheint und daher Kritik immer auf ein Nicht-Gefallen reduziert zu werden droht.

Der kleine Band von Thomas Rackwitz ist genau das: reine Freude. In seinem Sonettkranz…
Jetzt wird klar, warum der Rezensent von reiner Freude spricht, schreibt er doch ebenfalls Sonette. Brothers in crime. So einfach und so falsch …

am rande dieser lichtverschmutzten stadt
versteh ich nicht, warum ich dir verschweige,
wozu es gut ist, dass nichts wirklich bleibt.

Das zweite Terzett aus dem neunten Sonett des Sonettkranzes (S. 13)  macht klar, warum alles anders ist, als es aussieht. Denn es kommt darauf an, wie man mit der Sprache umgehen kann. Es kommt nicht darauf an, dass man sie schreibt. Oder rezitiert. Oder singt.

die jahresringe ändern sich im licht,
es kommt die nacht, die deine seele überschreibt,
wenn alles, was nie war, von vorn beginnt.

Das zweite Quartett aus dem 15. (S. 19), dem Meistersonett, das alle letzten Verse der vierzehn Sonette eines Sonettkranzes vereint, lässt spätestens erkennen, dass ein Meister tätig war, als dieser Kranz entstand. Und der kann nur das? Nein, der kann mehr:

vorbei sei die zeit der zaubersprüche, heißt es. 
eröffnet die treibjagd die böschung hinab.
hufe knicken um im geröll. motoren bellen.

Die drei ersten Verse (S.31) des dritten Gedichtes des Triptychons „harzland, unreife gegend“, das eine poetische Ode an die Heimat des Autors ist, beweist, dass da mehr ist als „nur Sonette“. Thomas Rackwitz ist ein Poet, der sich in alten Formen auskennt und sie, wo nötig, überwindet. Zugleich ist er eine der besten Vers-libre-Dichter, die wir gerade im deutschsprachigen Raum bei uns haben. Wir sollten uns geehrt fühlen, dass es ihn gibt.



Samstag, 7. September 2024

Autorenkreis Plesse mit 49. Matinee

 
Der in Bovenden beheimatete Autorenkreis Plesse kommt am 8. September 2024 im dortigen Bürgerhaus zu seiner 49. Tagung im 49. Jahr zusammen. Es wird auch weitere Lesungen geben, mit Beteiligung von Autoren des Verlags der 9 Reiche.
Vom Verlag der 9 Reiche sind fünf Autoren dabei. Bei der Matinee lesen:
 
 
 
 
 
 
Renate Maria Riehemann ihre Kurzgeschichte "Ella und der kleine Vampir";
Harald Gröhler seine Kurzgeschichte "Taufiq";
Max Drushinin sein Gedicht "Der Narr / Anima Mundi";
Gabriel Wolkenfeld liest Kurztexte "Porträts";
Steffen Marciniak den Auszug "Sariels Sturz" aus seiner Kurznovelle "Sariel im Bann der Schatten".
 
Die Texte dieser und weiterer Autoren sind erschienen im Verlagsbuch des Autorenkreises Plesse: "Schräge Typen".
 
 

 

Freitag, 30. August 2024

Signaturen-Magazin: Thomas Böhme mit dem Gedicht der Woche

Thomas Böhme´s wunderbares Gedicht "Von Wasserschlössern" aus seinem Band "Orpheussplitter" in der Lyrik-Edition NEUN (Bd. 33) ist Gedicht der Woche beim Signaturen-Magazin . Ich hoffe es lockt an, um auch noch mehr von ihm zu lesen.

 Link zum Signaturen - Magazin:

SIGNATUREN - Thomas Böhme: Gedicht der Woche 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Thomas Böhme

Von Wasserschlössern


Eingedunkelt sind die Bilder der Wasserschlösser
ihre Spieglungen wie auf Goldgrund getuscht.
Ach, könnten wir doch für immer da leben!

Wir teilten unsere Tage mit dem Schierling, den blauen Libellen.
An verschwiegenen Teichen säßen wir bei den Seerosenblättern
bis im Morgenlicht eine erste Blüte sich öffnet.

Umzingelt von Wesen, von Nibelungengezücht
wären wir bar jeder Sorge, denn es schützte uns ja
ein Zauber aus Spinnenfäden & Feenhaar.

Wohl spürten wir ihr Verlangen, ihren fauligen Atem.
Aber die Brücken sind morsch, auch fehlte es nicht
an Fußangeln & implodierenden Schwänen.

In den Hallen unter den strengen Blicken der Ahnen
lustwandelten wir zu den Serenaden der Frösche.
Wir erstiegen die Türme, schauten weit übers Land.

Und falls sich ein kecker Narziß vor die Tore verirrte
ließen wir ihn passieren
schenkten ihm reinen Wein ein
bis die Zeit von ihm abfiele
die er hier nicht mehr braucht.


Dienstag, 27. August 2024

27.08.2024: Radio Z mit Beitrag zu Patrick Schild

 

Radio Z über Patrick Schild, seine "Atemopale" und den ihm 2024 verliehenen Hanns-Meinke-Preis für junge Lyrik



Am Dienstag, 27. 08.2024 RADIO Z einschalten. Da geht es ab 17 Uhr in der zweiten Stunde des Magazins Radio Z "Stoffwechsel - Kultur & Politik" um den HANNS-MEINKE-Preis im Allgemeinen und um den diesjährigen Preisträger Patrick Schild, dessen Buch "Atemopale" zufällig und nach langer Wartezeit auch morgen hier eintrifft. Startseitenlink des Radios hier unten, und dann dort auf das Kopfhörersymbol oben drücken, den Livestream, und HIFI mit 160 K Stereo.
 
Beitrag und Text der Radiosendung stammen von Daniel Aldridge. Man erfährt etwas über Hanns Meinke, die Preisgeber Lyrik lebt e.V., Verlag der 9 Reiche und auch Gedichte von Patrick Schild werden gelesen.  
 
Der link zur Seite von Radio Z:

Radio Z - Über den Hanns-Meinke-Preis und Preisträger 2024 Patrick Schild

 

 

Freitag, 16. August 2024

Interview Patrick Hattenberg & Gabriel Wolkenfeld beim Lyrischen Garten 2024

 

Lyrischer Garten in Osterode

mit Patrick Hattenberg, Thomas Rackwitz, Max Drushinin und Gabriel Wolkenfeld

Im Stadtpark von Osterode und in der benachbarten Stadthalle lässt der Verein „Lyrik lebt“ eine Fülle poetischer Stimmen aufleben: Mit dem „lyrischen Garten“, der jedes Jahr im August zum Flanieren mit Gedichten und Prosatexten einlädt und bei den Lesungen hellhörig macht für Wortschöpfungen, Gedankenbilder und inspirierende Fantasiereisen. Für unsere Reihe „Im Gespräch“ war Tina Fibiger am vergangenen Sonntag im lyrischen Garten unterwegs. Sie hat mit Claudia Dietrich, der zweiten Vorsitzenden des Vereins, über die poetischen Begegnungen gesprochen und in die poetischen Stimmen von Regina Hellmann, Patrick Hattenberg und Gabriel Wolkenfeld hineingehört.

 

Link zum Interview:

Stadtradio Göttingen 


Drei Dichter beim "Lyrischen Garten" 2024 in einer früheren Aufnahme 2022:Max Drushinin, Gabriel Wolkenfeld, Patrick Hattenberg





 

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