Verlag der 9 Reiche — Lyrik Edition NEUN — Literatur im Quadrat — Grafik — Vorzugsausgaben

„Wisse, daß jedwede Zahl nichts anderes ist als 9 oder ein Vielfaches davon, zuzüglich eines Darüberhinausgehenden. Wer das Darüberhinausgehende und den Multiplikator von Neun kennt, der kennt das Wesen und die Zahl in jeder Beziehung.“ --- Ibn Sina (lat. Avicenna, persischer Philosoph, Dichter, Arzt, Astronom, Alchemist, 980-1037)

40 Hanns Meinke: Merlinzauber


MERLINZAUBER

 
 
Glauben Sie mir aber, dass ich aufrichtig für Ihre Sache wirken will“ schrieb Stefan Zweig 1912 an Hanns Meinke (1884-1974). Meinke war Idealist, der in sich früh den Dichter entdeckte. 1905 begegnete er Rudolf Pannwitz, fand Aufnahme im Dichterkreis „Charon“, blieb jedoch beinahe unbekannt. Mythenfiguren wie Dionysos, Proteus und der Zauberer Merlin schlugen ihn in Bann. Nach letzterem benannte er seinen Verlag „Merlin-Presse“. Im Auswahlband von Steffen Marciniak sind sowohl unter Pseudonym veröffentlichte wie mehrere unveröffentlichte Gedichte, darunter drei der hier sechs Akrosticha, aus einem großen Fundus des Unentdeckten, die Meinke als „Namensrunen“ sammelte sowie andere Widmungsgedichte. Die Ideologien seiner Zeit blieben Meinke fremd; in der NS-Zeit war er mit Publikationsverbot belegt. Zuflucht nahm er in der Sufi-Mystik des Rumi; schrieb Rubajate. Auch nach dem Krieg blieb ihm der Anschluss an die literarische Welt verwehrt. Ab 1951 veröffentlichte er nichts mehr.
 

„Ich werde was ich will
Und bleibe was ich bin:
Von jedem ton die stille
Von jedem wort der sinn.“

Hanns Meinke

 
 
ISBN: 978-3-948999-40-7
32 Seiten, 125x190 mm, Fadenbindung, 
illustrierte, nummerierte und signierte Ausgabe
Normalausgabe (Broschur): 9 Euro,
 
 
Vorzugsausgabe (Hardcover): 33 Euro
— limitiert auf 9 nummerierte und signierte Exemplare
mit Original-Linolschnitt von Steffen Büchner
(Sammlerexemplare ohne ISBN, außerhalb des Buchhandels)


 
Hanns Meinke
 
 
Geb. 1884 in Strasburg, gest. 1974 in Berlin. Von verschiedenen Strömungen seiner Zeit beeinflusster Dichter. Volksschullehrer. Zunächst geprägt von Romantik, Symbolismus. Als Mitglied des Charonkreises, der als Vorläufer des Expressionismus gilt, schreibt er auch in freien Rhythmen u. mythologischer Bildlichkeit. Gestalten wie Dionysos, Proteus, vor allem der Zauberer Merlin blieben zeitlebens Teil seiner Dichtung. 1905 erste Gedichte in Zeitschrift „Charon“. 1910 erste Einzelausgabe Masken des Marsyas zu lit. Vorbildern mit
6 Sonetten u. 6 Holzschnitten. 1911 sandte er Stefan George Sonettenkränze, die dieser mit Widmungsgedicht beantwortete. Meinke verstand sich als Pantheist, der das Göttliche in der Natur sieht, beschäftigte sich mit der Sufi-Bewegung u. dem persischen Dichter Rumi, dessen Rubayiate er ins Deutsche umdichtete (1926). Sah sich als Reinkarnation Echnatons, der Natur und Sonne anbetete. Meinkes Bücher sind Gesamtkunstwerke seiner Verse, eigener Holzschnitte und Zeichnungen sowie farbenprächtiger Kalligraphie. Als bildender Künstler schuf er Holz- u. Linolschnitte, Aquarelle, Zeichnungen, Lithographien, Scherenschnitte. In den 1920er Jahren gründete er die Merlin-Presse. Seine dort mit Handpresse gedruckten Texte erschienen im Weißen Ritter Verlag; später in anderen kleinen Verlagen. Ab 1922 Einzeldrucke als Lyrische Flugblätter der Merlin-Presse. „Castrum Peregrini“ druckte regelmäßig Meinkes Gedichte. 1933 verweigerte er den Beitritt zur Reichsschrifttumskammer,
Publikationsverbot. In Deutsche Passion (1946) rechnete er mit der Zeit des Nationalsozialismus ab.
 
 
 
 


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