Nebelatlas. Ukrainisches Album. Gedichte von Gabriel
Wolkenfeld, Gabriel, Verlag der 9 Reiche, Berlin 2022
Zitat aus dem Roman:
„Panzer rollen die Leninallee entlang. … Uniformierte, wie halbe Gottheiten, schreiten einher. Junge Männer mit glatten Gesichtern, die auf Veteranen machen. … Männer, die von Heldentaten träumen.“
Gabriel Wolkenfelds Roman Wir Propagandisten entstand 2013 als literarische Reaktion auf die Verabschiedung des sogenannten Homo-Propaganda-Gesetzes in Russland. Das Buch erzählt die Geschichte eines jungen Deutschen, der ein Jahr lang als Sprachlehrer in Jekaterinburg Land und Leute kennenlernt und dabei die Einführung des Gesetzes vor Ort mitbekommt. In klarer, doch assoziativer Sprache zeichnet der Text ein lebendiges Porträt des Alltags jenseits des Kremls, berichtet von Wodka-Gelagen in WG-Küchen, von schwulen Hinterhof-Partys, von zaghaftem Widerstand und geflüsterten Geständnissen, aber auch von der Angst, die sie auslösen. Und immer wieder von den lichten Momenten seligen Trotzes, die stärker sind als das Poltern der Gegner: »Verdammt noch mal, denke ich, das Leben ist schön. Wir haben – auf absehbare Zeit zumindest – nur dieses eine.«
Zehn Jahre nach seiner Entstehung ist Wir Propagandisten aktueller denn je. Nicht nur wurde das Homo-Propaganda-Gesetz seither von Ländern wie Ungarn adaptiert und in Russland 2022 nochmals verschärft, es lädt im Kontext des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auch zu neuem Nachdenken über die Zusammenhänge von chauvinistisch-autoritären Machtstrukturen und Homophobie ein. In einem aktuellen Nachwort reflektiert Gabriel Wolkenfeld die jüngsten Entwicklungen und setzt sie in Beziehung zu seinem Roman.
Über den Autor:
Gabriel Wolkenfeld, 1985 in Berlin geboren, studierte Germanistik, Russistik und Literaturwissenschaft und lebte für jeweils ein Jahr in Estland, Russland und der Ukraine. Neben den Romanen Wir Propagandisten und Babylonisches Repertoire veröffentlichte er die Gedichtbände Sandoasen (Israelisches Album) und Nebelatlas (Ukrainisches Album). Für seine Lyrik gewann Wolkenfeld u. a. den Hanns-Meinke-Preis und den Ulrich-Grasnick-Lyrikpreis.
Vier Autoren des Verlags der Neun Reiche besuchten vom 13.-15. April 2023 die einwöchige Sarajevo-Buchmesse in Bosnien-Herzegowina:
Bisera S. Boskailo stellte am 13.4. 2023 ihren Roman Die Goten in Bosnien vor, die Autoren der Lyrik-Edition NEUN mit Gedichten am 15.04.2023.
Šimo Ešić und Bajruzin Hajro Planjac (cop.B. Planjac) |
Šimo Ešić und Emina C. Kamber (cop. E. Kamber) |
Steffen Marciniak mit Ibrahim Spahić und Damir Petrinić, Direktor des Buchmesse-Zentrums Skenderija | |
17.4.23 in Mostar im Pavarotti-Zentrum, um 20:30 Uhr
18.4.23 in Sarajevo im Goethe-Institut, um 18:00 Uhr
Foto: Gabriel Wolkenfeld |
Endlich ist die Lieferung für "Nebelatlas" von Gabriel Wolkenfeld geliefert. Das ist der 12. Band der Lyrik-Edition NEUN.
In dieser Woche wird der Autor signieren.
Nächster erscheinender Band in der Lyrik- Edition NEUN, Dezember 2022:
Gabriel Wolkenfeld: Nebelatlas
Carmen Jaud (Band 14, Titel: "Nachtheu") und Gabriel Wolkenfeld (Band 12, Titel: "Nebelatlas")
S.Büchner: Martin A. Völker |
S. Büchner: Carmen Jaud |
S. Büchner: Gabriel Wolkenfeld |
Das Buch "Nebelatlas", Band 12, erscheint voraussichtlich Ende November 2022. Es ist bereits das zweite Buch des Autors in der Reihe nach "Sandoasen", Band 2. Nachdem dieser Band sich mit der einen Heimat des Autors Israel beschäftigte, schreibt er nun über seine zweite Heimat, Ukraine.
Vom 19.8.-3.9.22 findet das 4. Internationale Musik- und Kulturfestival Uckermark statt. Autoren des Verlags der 9 Reiche treten in der Eröffnungsveranstaltung am 19.8.22 in Strasburg auf.
Die vier Gewinner des Hanns-Meinke-Preises, Max Drushinin, Anselm Retzlaff, Gabriel Wolkenfeld und Patrick Hattenberg, lesen aus ihren Gedichtbänden in der Lyrik-Edition NEUN. Herausgeber Steffen Marciniak moderiert, Festivalleiter David Yonan spielt Stücke für Geige und Bratsche:
Nach dem Hanns-Meinke-Preis 2021 für junge Lyrik wurden am 22.7.22 gleich zwei weitere tolle Ehrungen für unseren Autor und Lyriker Gabriel Wolkenfeld verkündet:
Die sechsköpfige Jury (York Freitag (Vorsitz), Leonie Köhler, Bianca Körner, Katharina Körting, Michael Manzek und Dr. Martin A. Völker) traf ihre Entscheidung für den Ulrich Grasnick-Lyrikpreis 2022. „Zeit jetzt, dass wir die Erde tragen“ war Leitgedanke der Ausschreibung »Fessel und Flügel«.
• Carmen Jaud (Erster Preis) aus Augsburg
• Gabriel Wolkenfeld (Zweiter Preis) aus Berlin
G. Wolkenfeld, Linolsschnitt von Steffen Büchner |
Dieser Wettbewerb inspirierte in aller Breite und stellt unter Beweis, dass Lyrik sichtbar und wirkungsvoll ist.
An der Ausschreibung beteiligten sich 221 Autorinnen und Autoren mit 442 Textbeiträgen.
Nominiert für den Preis wurden
Frank Maria Fischer,
Barbara Peveling,
Anke Glasmacher,
Nicola Quaß,
Carmen Jaud,
Clemens Schittko,
Hans-Joachim Kuhn,
Ursula Wartmann,
Bastian Kienitz,
Werner Weimar-Mazur, Philipp Létranger,
Gabriel Wolkenfeld,
Undine Materni.
Unsere Gratulation gilt den Preiträgern und Nominierten.
Auf der Seite des Preisgebers ist auch sein Preisträgergedicht zu lesen:
Noch in diesem Jahr wird nach seinem Israelischen Album "Sandoasen" auch ein Ukrainisches Album herauskommen, der Titel steht noch nicht fest.
G. Wolkenfeld: Sandoasen, Verlag der 9 Reiche,2021 |
Auch 2022 vergibt das Referat Kultur der Stadt Gelsenkirchen in Kooperation mit der Stadterneuerungsgesellschaft Gelsenkirchen (SEG) und der Gelsenwasser-Stiftung das Literaturstipendium „writer in residence“. Eine Jury wählte unter den Bewerbungen den 36-jährigen Autor und Lyriker Gabriel Wolkenfeld aus Berlin aus. Ausgangspunkt des dreimonatigen Aufenthalts wird eine Wohnung im Kreativquartier Ückendorf sein, die von der SEG wird zur Verfügung gestellt wird.
Am 8. August stellt der Autor sich, sein Werk und seine Pläne für das Stipendium in einer öffentlichen Lesung vor. Die Lesung in Kooperation mit der Stadtbibliothek Gelsenkirchen beginnt um 19 Uhr und findet in der Stadtteilbibliothek Buer statt. Der Eintritt ist frei; um eine Anmeldung unter 0209 169-4378 oder -4565 wird gebeten.
„Wir freuen uns, einen Autor in Gelsenkirchen begrüßen zu können, der lyrische Kunstfertigkeit und politische Beobachtungsgabe vereint“, so Andrea Lamest, Leiterin des Referats Kultur.
Zur Seite: 'Writer in residence' Gelsenkirchen 2022
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