Verlag der 9 Reiche — Lyrik Edition NEUN — Literatur im Quadrat — Grafik — Vorzugsausgaben

„Wisse, daß jedwede Zahl nichts anderes ist als 9 oder ein Vielfaches davon, zuzüglich eines Darüberhinausgehenden. Wer das Darüberhinausgehende und den Multiplikator von Neun kennt, der kennt das Wesen und die Zahl in jeder Beziehung.“ --- Ibn Sina (lat. Avicenna, persischer Philosoph, Dichter, Arzt, Astronom, Alchemist, 980-1037)

Freitag, 31. Januar 2025

Rezension zu Patrick Schild auf "Lyrikkritik"

 

Auf Lyrikkritik verfasste Florian Birnmeyer eine Rezension zu zwei im Jahr 2024 erschienenen Gedichtbänden, darunter ist "Atemopale" des Hanns-Meinke-Preisträgers Patrick Schild:

 „Atemopale“ von Patrick Schild 


Atemopale

Vorzugsausgabe Patrick Schild: Atemopale
Ein weiterer interessanter Gedichtband eines kleineren Verlags stammt von dem noch jüngeren Autor Patrick Schild. Für sein Debüt Atemopale erhielt der 29-jährige Lyriker den Klopstockpreis für junge Lyrik und den 6. Hanns-Meinke-Preis für junge Lyrik. Der aus der Eifel stammende und bei Aachen lebende Autor veröffentlichte den Band in der Reihe Lyrik Edition NEUN des Verlags der 9 Reiche.

Wie in dieser Reihe üblich, gliedert sich Atemopale in drei Zyklen mit jeweils neun Gedichten: Narbenkartographie, Ruinenengel und Atemopale. Die Linolschnitte, die den Band illustrieren, stammen von dem Dresdner Künstler Steffen Büchner.

Der Titel Atemopale klingt anziehend und zugleich geheimnisvoll. Die Verbindung vom existentiellen „Atem“ mit der Welt der Edelsteine und Minerale lässt dabei Raum für Interpretationen.

Schilds Band beginnt im ersten Kapitel mit seinen jüngsten Gedichten, durchweg kleingeschriebenen Texten, in denen er mit Sprache, Form und grafischer Gestaltung, zum Beispiel mit eckigen Klammern oder Gedankenstrichen, experimentiert und dabei eine vielschichtige Innenschau des sprechenden Ichs zu erzeugen vermag.

ein gewebe aus luft
ein mandala
ein entwurf aus wenigen strichen
wie die bewegten u. noch grünen flanken der hügel —
als wir —zornige kinder —dem leben anhafteten …

(aus: [anhaften])

Einige Gedichte sind im Blocksatz gestaltet, erinnern an konkrete Poesie und verstärken den visuellen Eindruck:

  was suche ich eigentlich? :

  ​blickfang blickfang blickfang
  blickfang blickfang blickfang
  blickfang blickfang blickfang
  blickfang blickfang blickfang
  blickfang       mich    blickfang
  blickfang blickfang blickfang

(aus: [hab dich, optisch, haptisch])

Im zweiten Zyklus Ruinenengel, der ältere Gedichte enthält, kehrt Schild zur traditionellen. Groß- und Kleinschreibung zurück und seine Gedichte wirken insgesamt autobiografischer und weltgesättigter, weniger von der Form getrieben. Dabei verwebt er ungewöhnliche Metaphern mit schmerzhaften Erfahrungen, wie der Krankheit des Vaters. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Farbe Rot, zum Beispiel in Form der Rose, die auch auf dem Cover aufgegriffen wird. Im zweiten Zyklus wird der trennende Gedankenstrich durch einen Punkt ersetzt.

Die Rose die
​das Licht mit dem Gehäuse
​ihrer Uhr einfasst.
​Später der langsame
​Lidschlag der Sterne über
der mit Krach
​gepflasterten Stadt.
Ich wünsche mir
​das dunkle Gold des Verstummens
im Mohn
​einer Freundschaft.

​(aus: Freundschaft)

Je weiter der Band fortschreitet, desto weniger experimentell wird die Dichtung. Der dritte Zyklus Atemopale, der dem Debütband seinen Titel verleiht, enthält eine Sammlung verschiedener Gedichte, die aus der frühesten Schaffensperiode stammt. Die darin versammelten Gedichte vereinen sowohl biographische Elemente aus dem zweiten Zyklus (Vater, Großvater) als auch die bereits bekannten Bilder (Vogel, Rose, Mohn, Krähe).

Zuweilen mag die Vielfalt der verwendeten sprachlichen Mittel als uneinheitlich empfunden werden, doch gerade darin liegt die Stärke des Bandes – und der gesamten Lyrik Edition NEUN, die Raum für mutige Debüts bietet.

Florian Birnmeyer


Link zur Rezension:

Lyrikkritik 

 

Link zum Ebay-Angebot der Vorzugsausgabe "Atemopale":

Vorzugsausgabe bei ebay 

 

 

Montag, 27. Januar 2025

Petrus Akkordeon in der Magdeburger Zeitung "Volksstimme"

 
Ein Bericht über Petrus Akkordeon ziert die Wochenendausgabe (25. / 26.01.25) der Volksstimme und Mitteldeutscher Verlag, zum Nachfolgeband des "Pegasusreiter" in der Lyrik-Edition NEUN, dem in der Corvinus Presse erschienenen "Tanz der Tapire". Der Beitrag stammt von Andreas Montag.

"Für mich bedeutet es keinen Unterschied, ob ich schreibe oder zeichne. Es ist eins. Und poetisch ist beides." (Petrus Akkordeon)


Freitag, 24. Januar 2025

"Thomas Böhme in Bestform" - CRAUSS

 

Der Dichter CRAUSS las Thomas Böhmes "Orpheussplitter":

Thomas Böhme ist in Bestform! Mit "Orpheussplitter" aktualisiert er die Antike. Die Poeme über Roms Heroen und Hurensöhne strotzen vor Sinnlichkeit und zarter Tragik. Aber während wir die unaufdringliche Eleganz der Verse trinken, dräut bereits die Gegenwart: Die Sterne tragen wieder Kriegsbemalung.

 



 

Donnerstag, 23. Januar 2025

23.01.2025: 25. Teltower Salon mit Mary Jo Fakitsa und Steffen Marciniak

 
Zum Auftakt von Verlagslesungen 2025 kommt es am 23.01.2025 zum 25. Teltower Salon. Es gibt noch einmal das griechische Programm mit Mary Jo Fakitsa und Steffen Marciniak, das letztes Jahr gut beim Publikum ankam.



Mittwoch, 22. Januar 2025

Zu den ersten vier neuen Bänden (2025) in der Lyrik-Edition NEUN

 

Bücher der Lyrik-Edition in der ersten Hälfte 2025
 

In der ersten Hälfte 2025 wird es u.a. vier neue Bände der Lyrik-Edition NEUN geben. Die Linolplatten von Steffen Büchner sind fertig.

Mit dabei nach Albert H. Rausch und Bernhard von Uxkull-Gyllenband ist wieder ein sehr unbekannt gewordener Dichter des 20. Jahrhunderts, dessen Name zuletzt durch den 2019 erstmals vergebenen Hanns-Meinke-Preis für junge Lyrik bekannt wurde. Dir Presiverleihung 2025 soll am 14. Juni in Berlin stattfinden. Bis dahin spätestens wird sein Band erschienen sein.

 

Zuvor wird es wieder einen Debütband geben. Wunderbare Gedichte von Matthias Schramm, der zuletzt für den Ulrich-Grasnick-Lyrikpreis nominiert war.


 

Der Altmeister der deutschen Haiku-Dichtung und Betreiber der Cranach-Presse in Kronach mit zahlreichen Veröffentlichungen, wird einen Band mit Gedichten, Haiku und Senryu bekommen: Ingo Cesaro.

 

Die legendäre Nr. "42" aus "Per Anhalter in die Galaxis" wünschte sich Marco Kerler, der u.a. schon einen schönen Gedichtband in der Corvinus Presse erhalten hat. Und genau dort werden die Grafiken von diesen Linolplatten wieder gedruckt. Sie werden den später erscheinenden Vorzugsausgaben beiliegen und natürlich schon für den Umschlag der Normalausgaben dienen.


 



Frühere Postings

Montags-Text auf Signaturen: "Ukrainische Gebete" von Steffen Marciniak

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