Der 9. Wilmersdorfer Lesesalon kommt im Dezember. Und es lohnt sich... Die Bewoohnerin der Wilmersdorfer Lesesalon der Künstlerkolonie Berlin, Frederike Frei wird an eine
inzwischen sehr selten gewordenen Auftritt haben. Und es gibt drei
Buchpremieren: Charlotte Ueckert, Niklas Elsenbruch und Ferenc Liebig.
Verlag der 9 Reiche — Lyrik Edition NEUN — Literatur im Quadrat — Grafik — Vorzugsausgaben
„Wisse, daß jedwede Zahl nichts anderes ist als 9 oder ein Vielfaches davon, zuzüglich eines Darüberhinausgehenden. Wer das Darüberhinausgehende und den Multiplikator von Neun kennt, der kennt das Wesen und die Zahl in jeder Beziehung.“ ---
Ibn Sina (lat. Avicenna, persischer Philosoph, Dichter, Arzt, Astronom, Alchemist, 980-1037)
Donnerstag, 13. November 2025
Mittwoch, 12. November 2025
Rezension im Signaturen-Magazin zu Matthias Schramms "Bitterblumen"
Florian
Birnmeyer
Blüten, die nicht trösten:
zu Matthias Schramms Bitterblumen
Blumen – man kennt sie als Dekor.
Grußkartenästhetik, Wohnzimmervase, Sonntag-nachmittag. Ein Symbol, das sich
abgenutzt haben müsste. Und doch wirken sie bei Matthias Schramm anders. Bitterblumen
nennt er seinen 2025 erschienenen Debütband. Schon dieses Wort trägt den Riss
in sich: Schönheit, die sich an etwas Reibendem wundstößt. Eine Blume, die
nicht tröstet. Eine Erinnerung daran, dass die romantische „blaue Blume“ heute
nicht mehr leuchtet, sondern nachgedunkelt ist. Sehnsucht, die einmal groß war
und nun nur noch als Spur vorhanden ist.Schramm, 1985 in Schlema im Erzgebirge geboren,
weiß um diese Überlagerungen. Seine Gedichte sprechen nicht laut. Sie sagen
nicht: „Sieh her, das bedeutet dies.“ Sie warten. Man muss sich ihnen annähern,
und wenn man es tut, geschieht etwas Seltenes: nicht Pathos, sondern ein
leises, verletzliches Staunen. Wie eine gepresste Blüte in einem Buch, schön,
aber ohne Duft, und gerade deswegen schwer zu vergessen.
Die Landschaft, aus der diese Texte kommen, ist
nicht Kulisse. Das Erzgebirge ist hier Organ, Resonanzkörper. Kein
romantisch-verklärtes Landidyll, eher ein Ort, an dem Stille nichts beruhigt,
sondern Rückwege öffnet. Flöze. Gruben. Rosen. Felder. Bäume. Butterblumen.
Schlieren. Licht. Die Wörter sind einfach, beinahe unscheinbar, und gerade
deshalb bleibt man. Man liest die knapp dreißig Seiten in einem Atemzug. Und
hinterher bleibt etwas wie Trauer. Nicht, weil etwas vorbei wäre. Sondern weil
die Natur sich zeigt, wie sie ist: entzaubert, und doch nicht verloren.
Ich denke oft an dich
wenn ich die Butterblume seheals die Sonne etwas in die Eicheschrieb und uns zeichnete.Und durch die Blumen sagtest duhabe nicht jede Rose Dornenund nicht jeder Pfarrer ein Gebet.
Dass Schramms Texte musikalisch und malerisch
wirken, überrascht nicht, wenn man seinen Weg kennt: zunächst Klavier- und
Cembalobauer, später Studium von Grafik und Buchkunst in Leipzig. Diese
Gedichte hören sich selbst zu. Sie atmen. Und sie wissen: Jeder Klang hat ein
Verlöschen. Auch der Komponist, der in einem Gedicht auftaucht, ist nicht
zufällig gewählt:
gustav-mahler-abendrot.die fluchtaus lichtschlierenan deren undenkbarem endedas meer aller möglichen gedanken wartetvergibtdie schuldim apfelgrünen gewitter
Schramms Sprache bewegt sich. Sie bleibt nicht
stehen, sie tastet, führt Bilder zusammen, löst sie wieder. Natur wird dabei
oft personalisiert, synästhetisch überblendet. Das Provinzielle steht der
Metropole entgegen, nicht als Rückzug, sondern als ein Ort, an dem Wahrnehmung
sich konzentrieren kann. Romantik ist hier, ja, aber als spätes Echo, wissend,
dass es spät ist.
wir legten uns in die faltbarkeitdes moments undwurden ein origami;eine schwalbensilhouettedie nicht mehr von freiheitsang.
Die Typografie ist nicht immer konstant. Groß-
und Kleinschreibungen schwanken, vor allem am Anfang. Manchmal wirkt es wie
eine Suche, die erst nach einigen Seiten zur Ruhe findet. Vielleicht wäre hier
ein wenig mehr Einheitlichkeit hilfreich. Vielleicht gehört aber auch das
Schwanken dazu.
Der Band tritt in einen Dialog mit dem, was in
der Gegenwartslyrik selten geworden ist: ernsthafte Formsuche. Man könnte an
Marit Heuß oder Volker Sielaff denken. An eine Aufmerksamkeit, die nicht
ironisiert, nicht sentimentalisiert. Bitterblumen verweigert sich dem
„entweder oder“. Es findet eine dritte Haltung: zart, verletzlich, ohne
Schutzschild, und genau deshalb von heute.
Am Ende bleibt ein Gedicht, das sich an jemanden
richtet - oder an sich selbst:
Du suchst im Leben Stille und den Frieden…Doch auf der Suche nach den wahren Dingenführt dich der lange Weg durch die Neurosen.
Man könnte sagen, diese Gedichte seien nicht
zeitgemäß. Und doch erinnern sie an etwas, das wir nicht loswerden: Dass
Gefühle nicht für die Oberfläche bestimmt sind. Dass nicht jeder Mensch in eine
Großstadt gehört. Dass es Orte gibt, die nicht spektakulär sind und trotzdem
nicht austauschbar.
Vielleicht ist das die eigentliche Bitterkeit
dieser Blumen: Sie wollen uns nicht trösten. Aber sie zeigen uns eine Wunde, an
der wir ohnehin schon tragen.
Und das genügt.
Es ist genug.
link zum Signaturen-Magazin:
Dienstag, 11. November 2025
Sonntag, 9. November 2025
25.10.2025: Lesung von Maurizio Piro in München
Ein paar Bilder von der Lesung unseres Hanns-Meinke-Preisträgers Maurizio Piro, der Gedichte aus seinem Buch "Seraphenreigen" im Münchner Atelier des Malers Fritz Hörauf las, dem Schilfpalast.
Mittwoch, 22. Oktober 2025
[Poesie]Magazin Nr. 143 am 24.10.25 bei Radio Lora 92,4
![]() |
| Kristian Kühn moderiert das Poesiemagazin |
Das
poesie[magazin] ist eine Radiosendung, bei der sich zwei Münchner
Literaturportale einen Sendeplatz teilen: das Signaturen-Magazin und die
Literaturzeitschrift außer.dem.
Diese Sendung wird produziert von den Signaturen.
Diese Sendung wird produziert von den Signaturen.
Das
poesie[magazin] sendet vorwiegend live und versucht, den Querschnitt
moderner Strömungen der zeitgenössischen Literatur abzubilden.
Schwerpunkt der Sendung ist zeitgenössische Dichtung, nach Möglichkeit
von Autoren selbst gelesen, live oder am Telefon vorgetragen. Seit
Januar 2014 jeden Monat am 4. Freitag, 20 bis 21 Uhr auf Sendung bei
RADIO LORA MÜNCHEN auf UKW 92,4 und über DAB+ Kanal 11C in und um
München sowie im Münchner Kabelnetz auf 96,75.
Link:
Mittwoch, 8. Oktober 2025
Marco Kerler am 07.11. und 08.11.2025 im Bücherpunkt Blaubeuren
Literarisches Double Feature mit Marco Kerler am 07.11. und 08.11.2025 im Bücherpunkt Blaubeuren
Samstag,
der 8.11.25 ist sein Lyrik-Tag, auch sein Gedichtband "Bernsteinliebe"
aus der Lyrik-Edition NEUN im Verlag der 9 Reiche wird dabei sein. Von
10:00 Uhr bis 13:00 schreibt der Ulmer Autor und Lyriker live im Rahmen
seines Projektes „Gedicht für Dich“ Lyrik für jedermann auf seiner
Hermes Baby Reiseschreibmaschine.
Bereits Freitag, den 07.11.2025 gastiert er anlässlich der Woche unabhängiger Buchhandlungen im Bücherpunkt Blaubeuren.
Bereits Freitag, den 07.11.2025 gastiert er anlässlich der Woche unabhängiger Buchhandlungen im Bücherpunkt Blaubeuren.
Freitag, 3. Oktober 2025
18.09.2025: Cita de la Poesia - Lesung auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof
29.
Cita de la poesia 2025 mit vielen Gästen aus Lateinamerika, Spanien und
den Kanaren, hier am 18.9.25 auf dem Dorotheenstädischen Friedhof in
Berlin-Mitte. Gedichtlesungen an den Grabstätten von Bertolt Brecht, Karl Mickel, Erich Arendt.
Sonntag, 28. September 2025
14.09.2025: Zur 50. Matinee des Autorenkreises Plesse
Zum 50. Mal traf sich der Autorenkreis Plesse im ürgerhaus Bovenden, bei Göttingen zu einer Lesung; am 14. September um 11 Uhr. Matinee-Lesung. Passendes Thema für die Beiträge: Halbes Jahrhundert.
| M. Drushinin, R.M. Riehemann, S. Marciniak, H. Gröhler |
| Am Nachmittag eine weitere Lesung von Harald Gröhler und S. Marciniak |
![]() |
| Dokumentationsband mit Texten gegenwärtiger und früherer Plesse-Autoren |
Samstag, 27. September 2025
05.-07.09.2025: Lausitzer Lyrikfestival in Senftenberg
Ein paar Bilder vom 13. Lausitzer Lyrikfestival. Mit dabei vier Verlagsautoren:
Ingo Cesaro, Steffen Marciniak, Michael Georg Bregel und Mary Jo Fakitsa mit Leseente Papi und Salamander Bobo.
Freitag, 5. September 2025
Linolplatten für die Bände 48 und 49 der Lyrik-Edition NEUN
Die beiden letzten Bände des Jahres 2025 haben nun die Linolplatten durch Steffen Büchner. Das Jahr 2025 hat uns dann 12 neue Bände beschert, also monatlich einen.
Charlotte Ueckert und der Drittplatzierte des diesjährigen Hanns-Meinke-Lyrikpreises für june Lyrik, Niklas Elsenbruch, sind schon ganz gespannt.
Donnerstag, 4. September 2025
05.09.25: Buchpremiere Kristian E. Kühn: Orgelreisen
Am 5. September 2025 gibt es eine Lyrik-Lesung in Berlin, in der Kreativ-Fabrik bei Gerald Zörner im Fotostudio Gezett, 10715 Berlin, Babelsberger Str. 40/41.
Der Autor Kristian Kühn wird seine Buchpremiere
feiern und sein im Verlag der 9 Reiche erschienenes Buch "Orgelreisen"
vorstellen. Aus ihren Gedichtauswahlen lesen auch Georg Leß, Alexander Kappe und
Steffen Marciniak, der auch moderiert. Für die musikalische Begleitung
reist der Cellist Frederik Durczok an.
Samstag, 30. August 2025
Harz-Kurier berichtet vom Lyrischen Garten
Bericht im Harz-Kurier vom Lyrischen Garten im August 2025 in Osterode mit einem schönen Foto von den Tischen des Verlags der 9 Reiche und weiteren Autorentischen.
Einige Gäste vor den Tischen, die Autoren von rechts nach links zu sehen sind Max Drushinin, Steffen Marciniak und Patrick Schild.
Mittwoch, 27. August 2025
Samstag, 23. August 2025
Der "Lyrische Garten" am 17.8.2025 in Osterode in Bildern
Mit Patrick Hattenberg, Patrick Schild, Harald Gröhler, Renate Maria Riehemann, Steffen Marciniak, Max Drushinin und Thomas Rackwitz (v.l.n.r.)
![]() |
| Renate M. Riehemann bei der Eröffnung mit dem Bürgermeister |
![]() |
| Lesung von Patrick Hattenberg |
Der Buchstand des Verlags der 9 Reiche und ein paar Fotos der Autoren:
Abonnieren
Kommentare (Atom)
Frühere Postings
13.12.2025: 9. Wilmersdorfer Lesesalon
Der 9. Wilmersdorfer Lesesalon kommt im Dezember. Und es lohnt sich... Die Bewoohnerin der Wilmersdorfer Lesesalon der Künstlerkolonie Ber...






























%20%E2%80%A2%20Instagram-Fotos%20und%20-Videos.png)











