Verlag der Neun Reiche — Lyrik Edition NEUN — Lyrik — Prosa — Anthologie

„Wisse, daß jedwede Zahl nichts anderes ist als 9 oder ein Vielfaches davon, zuzüglich eines Darüberhinausgehenden. Wer das Darüberhinausgehende und den Multiplikator von Neun kennt, der kennt das Wesen und die Zahl in jeder Beziehung.“ --- Ibn Sina (lat. Avicenna, persischer Philosoph, Dichter, Arzt, Astronom, Alchemist, 980-1037)

Samstag, 19. Oktober 2024

18.10.2024: Lesung mit Tamara Labas zur Frankfurter Buchmesse

 

Anlässlich der Frankfurter Buchmesse 2024 gibt es am 18.10.24 eine Lesung unserer Autorin Tamara Labas aus "Helioszweige" im Großen Saal des Hauses am Dom. 

Es lesen u.a. auch die Frankfurter Autoren Ralph Roger Glöckler, Susanne Konrad, Marcus Roloff, Julia Mantel und Dirk Huelstrunk.

 

Helioszweige

ISBN: 978-3-948999-28-5

32 Seiten, 125x190 mm, Fadenbindung,
illustrierte, nummerierte und signierte Ausgabe
Normalausgabe (Broschur): 9 Euro

 

 

Geb. 1968 in Zagreb/Kroatien, lebt in Frankfurt/Main. Studium der Germanistik und Kunstgeschichte an der Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt/M., Autorin von Lyrik, Kurzprosa sowie Drama und Theaterregie im Bereich des Amateurtheaters. Leiterin von Schreib- und Kreativstätten, Psychoanalytische Paar-, Familien- und Sozialtherapeutin. Autorin in der Bibliothek der Generationen im Historischen Museum Frankfurt/M. zum Thema Kindheit und Familie im Wandel der Migration. Lyrik und Kurzprosa wurden in verschiedenen Anthologien und Literaturzeitschriften veröffentlicht.

Freitag, 18. Oktober 2024

Patrick Schild am 14.11.24 beim Verein "Lyrik lebt" in Osterode


Lyrik lebt e.V. lädt ein zur Lesung des Hanns-Meinke-Preisträgers 2024, Patrick Schild

 
Der Preisträger wird aus seinem Lyrikband "Atemopale" lesen, der im Sommer beim Verlag der 9 Reiche in der Lyrik-Edition NEUN als Band 29 erschienen ist.
Seit 2023 ist der Verein Lyrik lebt e.V. Mitausgeber des Hanns-Meinke-Preises und in jedem Herbst wird eine von ihm veranstaltete Lesung durchgeführt.
Im vergangenen Jahr gab es bereits eine Veranstaltung mit dem letztjährigen Gewinner, Safak Saricicek.
  
Patrick Schild wurde 1994 in Daun in der Eifel geboren. Er lebt in Aachen.  2021 erhielt er den Förderpreis der Gruppe 48, 2022 den Klopstock-Preis für junge Lyrik, 2024 den Hanns-Meinke-Preis für junge Lyrik und den 1. Preis für Lyrik beim Landschreiber-Wettbewerb. 
Bislang mit Gedichten in Zeitschriften und Anthologien verteten, u.a. in Startup: Lyrik, Kulturmaschinen Verlag Berlin, 2021. Der Band Atemopale ist seine erste Einzelveröffentlichung. Ein Band mit Aphorismen zu eigenen Zeichnungen ist in Planung.
 
 
ATEMOPALE
 
ISBN: 978-3-948999-29-2
32 Seiten, 125x190 mm, Fadenbindung, 
illustrierte, nummerierte und signierte Ausgabe
 
Normalausgabe (Broschur): 9 Euro 
Vorzugsausgabe (Hardcover): 33 Euro
— limitiert auf 9 nummerierte und signierte Exemplare
mit Original-Linolschnitt von Steffen Büchner
(Sammlerexemplare ohne ISBN, außerhalb des Buchhandels)
 
 
 

Dienstag, 15. Oktober 2024

Stephen-Spender-Prize 2024 an Catherine Chan für Übersetzung von Martin A. Völkers Gedicht "Lichtöffnungen"

 
 

Stephen Spender Prize 2024

 

an  Catharine Chan für die Übersetzung des Gedichts Lichtöffnungen von Martin A. Völker aus seinem Gedcihtband Windegborene (Lyrik-Edition NEUN, Band 13).

 
 
Lichtöffnungen
 
Kalendarisch gibt es kein Neues,
nur das ewige Ende des Anfangs,
das Aufbäumen im Niederfallen,
die pralle Röte, die in braunsten
Fetzen geht und im Irrsinn lacht.
Sehnsucht führt das Wärmelicht
durch den Zeitstrom, der wie die
granitene Tempelsäule in Neros
Herrschaftsgeist den Tag festhält.
Tröpfchen, dem Strom entflohen,
zeigen alles, was sie gar nie sind,
was sie sein wollen im Schimmer,
der niemals aufspringt auf Dinge,
sondern aufblitzt und verhuscht,
im Radschlag fortgespiegelt wird.
Abseits der Paragrafen des Tages,
ein Zufallsblinzeln im Blättertanz,
das Geheimnis bleibt Geheimnis.
 
Martin A. Völker
 

 
Apertures of Light
 
Looking at a calendar, there is nothing
New – only just the perpetual end of
The beginning, the rise that sinks into
The fall, the blazing redness of the sun
Which fades in the brownest wisps of
Cloud and laughs in madness. Nostalgia
Guides the warm light through the stream
Of time which, like a temple’s pillars of
Granite from the ghost of Nero’s reign,
Charts the day. Droplets which have fled
This stream reveal everything that they
Are not, but want to be, in the rays that
Have never leapt onto things but instead
Flicker and flit away, mirrored in time’s
Revolutions. Away from the paragraphs
Of the day, a blink of chance in the dance
Of the leaves; the secret remains a secret.
 
Catherine Chan
 
 (Kategorie bis 18 Jahre)
 
 
 
COMMENTARY
 
German expresses a lot without using many words, especially thanks to their compound words.
Particular challenges were: the title “apertures of light” since its literal translation “light openings” doesn’t convey same whimsical emotion of poem; translating “kalendarish” since “in terms of the calendar” or “calendar-wise” immediately disrupts flow and there isn’t any way to refer to this idea just as concisely in English; “ghost of Nero’s reign” where I instead broke down the compound word and reformed its components into a more artistic form instead of “ruling ghost”; and “time’s revolutions” from “Radschlag” translate literally as cartwheels, which doesn’t seem fitting hence I
adapted the translation to pertain to theme of time’s continuity.
 
“rise” and “fall” – allusions to time and day become apparent, therefore can be interpreted as sunrise and sunset (verbs to form nouns).
“redness” instead of “ruddiness” or “scarlet” which fails either to evoke the correct imagery of this “red” sun or disrupts flow of seemingly simple and direct imagery since reader has to recall the vividness of “scarlet” whilst “redness” is direct “rays” – word order makes ambiguous message conveyed but instead of “shimmer”, “rays” effectively relates to idea of time already established in poem, cannot keep the same ambiguity translating into
English as common theme needed to link imagery.
 
 


Im Deutschen drückt man viel aus, ohne viele Worte zu verwenden, vor allem dank der zusammengesetzten Wörter. Besondere Herausforderungen waren: der Titel „Lichtöffnungen“, da die wörtliche Übersetzung „Lichtöffnungen“ nicht die gleiche skurrile Emotion wie das Gedicht vermittelt; die Übersetzung von „kalendarisch“, da „kalendermäßig“ oder „kalendermäßig“ den Lesefluss sofort unterbricht und es keine Möglichkeit gibt, diese Idee auf Englisch genauso prägnant auszudrücken; „Geist von Neros Herrschaft“, wo ich das zusammengesetzte Wort stattdessen zerlegt und seine Bestandteile in eine künstlerischere Form umgestaltet habe, anstatt „herrschender Geist“ zu verwenden; und „Zeitrevolutionen“ aus „Radschlag“ lassen sich wörtlich als Radschläge übersetzen, was nicht passend erscheint, weshalb ich die Übersetzung angepasst habe, um sie dem Thema der Kontinuität der Zeit anzupassen. 
 
„Aufstieg“ und „Fall“ – Anspielungen auf Zeit und Tag werden deutlich, können daher als Sonnenaufgang und Sonnenuntergang interpretiert werden (Verben zur Bildung von Substantiven). „Rötung“ statt „Rötung“ oder „Scharlachrot“, was entweder nicht die richtigen Bilder dieser „roten“ Sonne hervorruft oder den Fluss der scheinbar einfachen und direkten Bilder unterbricht, da der Leser sich an die Lebhaftigkeit von „Scharlachrot“ erinnern muss, während „Rötung“ direkte „Strahlen“ sind – die Wortreihenfolge führt zu einer mehrdeutigen Botschaft, aber statt „Schimmer“ bezieht sich „Strahlen“ effektiv auf die im Gedicht bereits etablierte Idee von Zeit und kann nicht dieselbe Mehrdeutigkeit beibehalten, wenn es ins Englische übersetzt wird, da dies als gemeinsames Thema erforderlich ist, um die Bilder zu verknüpfen.

Samstag, 12. Oktober 2024

Rezension Zu Safak Saricicek von Rolf Birkholz, "Am Erker"

 

Wortführende Gedanken

 
Gratulation an Şafak Sarıçiçek zum heutigen Geburtstag. 
 
Die Zeitschrift "Am Erker" veröffentlichte kürzlich eine Rezension von Rolf Birkholz zu seinem Band "Wasserstätten", der nach seinem Gewinn des "Hanns-Meinke-Preises" entstand.
 
 

 

Text etwas größer:


 

 

Donnerstag, 3. Oktober 2024

Drei Gedichte von Tamara Labas bei SIGNATUREN

Der Link führt zum Lyrik-Magazin "Signaturen" und öffnet:

Drei Gedichte von Tamara Labas

in der Kategorie "Lyrik heute". Die Gedichte sind ihrem neuen Lyrikband "Helioszweige", Lyrik-Edition Band 28 entnommen, der 2024 im Verlag der 9 Reiche erschien.

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

niobe


aus ihrem kleinen mund gebar sie eine
                              seifenblase nach der anderen
diese wurden zu kleinen kindern
sie pflanzte sie wie kleine bäumchen
nebeneinander vom ältesten zum jüngsten
die kleinen mädchen und kleinen jungen
                                             hielten sich brav an
den händchen oder nuckelten an ihren
                                                           fläschchen
in der brusttrage das letzte
                                          seifenblasenkindchen
sie tanzte zum rockkonzert
an dem abend erschien sie uns so schön
                                             wie schneewittchen
mit ihren sieben zwergen
in ihrer linken hand hielt sie eine flasche bier
sie trank man sah
es schmeckte herb aber es löschte ihren durst

die erde atmete schwer
 
 
 

Frühere Postings

Buchproduktion des Verlags der 9 Reiche 2024

Unsere Bücher des Jahres 2024   2024 entstanden vielleicht zu viele Bände in der Lyrik-Edition NEUN. Da werden wir sicherlich etwas bremsen....