Verlag der Neun Reiche — Lyrik Edition NEUN — Lyrik — Prosa — Anthologie
Samstag, 21. September 2024
Rezension zu Tamara Labas von Ingrid Walter, Zeitschrift Mut - Liebe - Offenbach
Freitag, 20. September 2024
20. Stuttgarter Lyriknacht mit Verlagsautor Şafak Sarıçiçek
20 Jahre Stuttgarter Lyriknacht
u.a. mit Hanns-Meinke-Preisträger Şafak Sarıçiçek
Ein lauer Spätsommerabend am Neckar – am 06.09.2024 bot die Stadtteilbibliothek Bad Cannstatt die perfekte Atmosphäre für das 20. Jubiläum der Stuttgarter Lyriknacht. Dass die große Stadtbibliothek am Mailänder Platz aufgrund von Bauarbeiten nicht verfügbar ist, scheint ein Zeichen des Schicksals gewesen zu sein, denn direkt am Neckar konnte man den Worten von Şafak Sarıçiçek, Lütfiye Güzel, Alexandru Bulucz und Odile Kennel besonders eindrücklich lauschen und bei schöner Aussicht auf den Fluss in den Lesungsabend eintauchen.
Safak Sarıçiçek bezeichnet sich selber als Angehöriger einer Minderheit: in seiner Heimat ist er als Kurde und Alevit ein Außenstehender. In Deutschland ist er ein türkischer Dichter, der mit Begriffen jongliert, der dem Zuhörer höchste Konzentration abverlangt, um die vielen Metaphern und Anspielungen in seinen Gedichten zu erfassen. Hatte er anfangs Kurzgeschichten geschrieben, verlegte er sich zunehmend auf die Lyrik, um diese zur Sprachverfeinerung zu nutzen. Was dabei heraus gekommen ist, können die Zuhörerinnen und Zuhörer an diesem Abend erleben, als Safak Sarıçiçek aus seinem letzten Gedichtband Wasserstätten liest. Die Wasserthematik zieht sich durch seine gesamte Lyrik, wie die Moderatorin weiß. Er greift aber auch weiter aus und liest aus früheren Werken. Die Gedichte erfordern ein hochkonzentriertes Zuhören, sie zielen auf vor allem auf das Hirn wenig auf das Herz. Da kommt die Zwischenmusik des Perkussionisten Uwe Kühner gerade richtig, um sich auf dem Wasser davon treiben zu lassen, wenn er der auf den mit Wasser gefüllten Kalebassen trommelt und Wasser in Schwingungen versetzt.
Michael M. Seehoff im blog Elsternest
Safak Saricicek mit Moderatorin Beate Tröger |
Donnerstag, 19. September 2024
Rezension zu Thomas Rackwitz von Walther Stonet, "Zugetextet.com"
Link zur Rezension auf der Webseite:
Rezension auf "Zugetextet.com" von Walther Stonet
Nicht angestaubt – nein: glänzend
Es ist durchaus nicht immer eine reine Freude, einen Gedichtband zu besprechen. Das mag daran liegen, dass insbesondere die kleinste Form der Sprachkunst zugleich die privateste und emotionalste ist. Weil es so leicht scheint, Poesie zu schreiben, sodass sich jede und jeder berufen fühlt, solche zu verfassen. Weil dieses kleine Kunstwerk in der Rezeption sich der sachlichen Betrachtung zu entwinden scheint und daher Kritik immer auf ein Nicht-Gefallen reduziert zu werden droht.
Der kleine Band von Thomas Rackwitz ist genau das: reine Freude. In seinem Sonettkranz…
Jetzt wird klar, warum der Rezensent von reiner Freude spricht, schreibt
er doch ebenfalls Sonette. Brothers in crime. So einfach und so falsch …
am rande dieser lichtverschmutzten stadt
versteh ich nicht, warum ich dir verschweige,
wozu es gut ist, dass nichts wirklich bleibt.
Das zweite Terzett aus dem neunten Sonett des Sonettkranzes (S. 13) macht klar, warum alles anders ist, als es aussieht. Denn es kommt darauf an, wie man mit der Sprache umgehen kann. Es kommt nicht darauf an, dass man sie schreibt. Oder rezitiert. Oder singt.
die jahresringe ändern sich im licht,
es kommt die nacht, die deine seele überschreibt,
wenn alles, was nie war, von vorn beginnt.
Das zweite Quartett aus dem 15. (S. 19), dem Meistersonett, das alle letzten Verse der vierzehn Sonette eines Sonettkranzes vereint, lässt spätestens erkennen, dass ein Meister tätig war, als dieser Kranz entstand. Und der kann nur das? Nein, der kann mehr:
vorbei sei die zeit der zaubersprüche, heißt es.
eröffnet die treibjagd die böschung hinab.
hufe knicken um im geröll. motoren bellen.
Die drei ersten Verse (S.31) des dritten Gedichtes des Triptychons „harzland, unreife gegend“, das eine poetische Ode an die Heimat des Autors ist, beweist, dass da mehr ist als „nur Sonette“. Thomas Rackwitz ist ein Poet, der sich in alten Formen auskennt und sie, wo nötig, überwindet. Zugleich ist er eine der besten Vers-libre-Dichter, die wir gerade im deutschsprachigen Raum bei uns haben. Wir sollten uns geehrt fühlen, dass es ihn gibt.
Samstag, 7. September 2024
Autorenkreis Plesse mit 49. Matinee
Freitag, 30. August 2024
Signaturen-Magazin: Thomas Böhme mit dem Gedicht der Woche
Thomas Böhme´s wunderbares Gedicht "Von Wasserschlössern" aus seinem Band "Orpheussplitter" in der Lyrik-Edition NEUN (Bd. 33) ist Gedicht der Woche beim Signaturen-Magazin . Ich hoffe es lockt an, um auch noch mehr von ihm zu lesen.
Link zum Signaturen - Magazin:
SIGNATUREN - Thomas Böhme: Gedicht der Woche
Frühere Postings
Buchproduktion des Verlags der 9 Reiche 2024
Unsere Bücher des Jahres 2024 2024 entstanden vielleicht zu viele Bände in der Lyrik-Edition NEUN. Da werden wir sicherlich etwas bremsen....