Kulturnetz
Frankfurt e.V. präsentiert:
Schnittstellen -
Wortorte in Kunsträumen
Neue Literatur in
Frankfurt an ungewöhnlichen Orten.
Poesie, Prosa, Spoken Word, Performance, Musik, Kunst
Freitag
21.6.2024
19.30 Poesie trifft Augenmädchen
Sigrid Katharina
Eismann,
Tamara Labas
Moderation: Michael
Bloeck
Siebdruckatelier Lichtblau,
Atelier Frankfurt
4.OG
Schwedlerstr. 1-5
60314 Frankfurt
Die beiden Lyrikerinnen
treffen sich mit den „Augenmädchen“ zu poetischen Grenzgängen zwischen
Sprachen, Bildern und Kulturen. In dem besonderen Ort, dem Atelier und
Werkstatt Kerstin Lichtblau zwischen Bildern und Drucken der „Augenmädchen“
erwartet uns die geballte Kraft einer weiblichen Lyrik. Nach dem ersten Roman
„Das Balkanraumschiff“ heißt ihr neuer Band: Dschanga wie die Straßenbahn im
lautmalerischen Duktus ihrer Heimatstadt Temeswar. Timisoara, Du bist so schön,
aber …! Die Seele ist ein Zugvogel, sagt sie wobei die Reise von
Offenbach und Hanau nicht so weit erscheint. „Dichterinnen springen über den
Main.“ Lautet eine frühe Gedichtzeile, was uns zeigt welche Kraft die Lyrik hat.
Tamara Labas
liest aus ihrem Gedichtband „Helioszweige“.
Tradition und
Moderne ringen miteinander, die globale Aufruhr fordert einen Aufbruch ins Neue
und Ungewisse. Unaufhaltsame Veränderungsprozesse im Individuum und im Leben.
Grenzen verschwimmen und rufen nach neuen Grenzen. Ein Straucheln, ein
Sich-Verlieren und der Versuch, sich (neu) wieder zu finden.
Die Welt ist zum
Ort eines Alptraums geworden. Oder interpretieren wir den Alptraum hinein? Oder
ist es nicht vielmehr so, dass die Welt schon immer ein Ort der Lebensgefahr,
Veränderung und Erneuerung war? Ist das Enden nicht ein Naturprinzip?
Zivilisationen sterben, Arten sterben. Sterben als Prinzip des Lebens auf der
Erde. Erloschenes lässt Raum für Neues. Und das Gestorbene? Transformiert es
sich in einen neuen, anderen Aggregatszustand? (Text: Tamara Labas.)
ich und das grüne gras
sind heute ein paar
einen sommerlang gehören wir uns
So klingen andere
Gedichtzeilen von ihr. Teilweise werden diese mit Musik untermalt. Beide
Dichterinnen haben „Augenmädchen“-Lyrik geschrieben, nur für diesen besonderen
Abend, der Mittsommernacht und Sommerbeginn. Eine Nacht in der nicht nur Bälle
durch die Luft fliegen.
Michael Bloeck