Lyrik Edition NEUN

Lyrik Edition NEUN

Montag, 23. Januar 2023

Gabriel Wolkenfelds "Nebelatlas" erschienen

 Endlich ist die Lieferung für "Nebelatlas" von Gabriel Wolkenfeld geliefert. Das ist der 12. Band der Lyrik-Edition NEUN.

In dieser Woche wird der Autor signieren.


Reiseführer, Bilderbuch, Zeugenbericht: Gabriel Wolkenfeld führt uns in ein Land, das zwar zu Recht, doch aus den falschen Gründen im Fokus der Öffentlichkeit steht. Die Gedichte stellen seine ganz persönliche Beschäftigung mit der Ukraine dar, mit ihrer bewegten Geschichte und Gegenwart. In Babels Odessa wohnen wir einer jüdischen Hochzeit bei, in Podolien treffen wir auf den Nationaldichter Taras Schewtschenko. In Sumy lernen wir gealterte Empfangsdamen in einem Studentenwohnheim kennen und in einem Karpatendorf feuern wir Schnecken an, die im Hindernisparcours gegeneinander antreten. (sm)

ISBN: 978-3-948999-12-4 
32 Seiten, 125x190 mm, Fadenheftung, illustrierte, nummerierte 
und signierte Ausgabe
Normalausgabe (Broschur): 9 Euro
 
 

Samstag, 21. Januar 2023

LYRIK:POST – 01/2023 – Christian Dörr

 

Drei Fragen zur Lyrik von Ralph Schüller an Christian Dörr, Autor des "Bellerophon", Lyrik-Edition NEUN, Band 10, und zwei Gedichte des Dichters auf der Seite der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik:

Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik e.V.


Dienstag, 10. Januar 2023

Buchpremieren für "Bellerophon" von Christian Dörr

"Bellerophon" von Christian Dörr hat nach seiner Bayern-Premiere nun auch seine Brandenburg- und seine Berlin-Premiere.

Den Auftakt macht die Lesung in Teltow. Er liest die Zyklen zu Bellerophon und zum Katzenmönche (Monastischer Frühling).

 

Der Herausgeber der Reihe Lyrik-Edition NEUN wird einen Auszug aus seiner Novelle "Amphion oder Die Magie der Lyra" lesen, dessen Titelheld die Mauern der Stadt Theben allein mit Musik errichtet.

An beiden Abenden wird der Chansonnier Michael Z. unser Lesen mit eigenen Liedern begleiten.

Die zweite Lesung findet im Rahmen des 6. Wilmersdorfer Lesesalons in Berlin statt, in der historischen Künstlerkolonie Berlin.


Den Alten galt der Bellerophon-Mythos gleich dem des Herakles. Meist gerät der Held erst zum Ende in die Verwirrung. In Christian Dörrs Gedichtzyklus tritt sie jedoch auf dem Höhepunkt ein: Mit einem Sturz des Helden vom Pegasos endet der anvisierte Gipfelsturm. Nur das geflügelte Pferd erreicht den Olymp und wird zum Sternbild erhoben. Der Gefallene überlebt den Sturz schwer verletzt, zieht sich von Menschen und Göttern zurück. Wer ihm begegnet, ahnt dennoch, dass er es mit einem besonderen Liebling der Götter zu tun hat. (sm)

ISBN: 978-3-948999-10-0
32 Seiten, 125x190 mm, Fadenheftung, illustrierte, nummerierte und signierte Ausgabe
Normalausgabe (Broschur): 9 Euro
 
Vorzugsausgabe (Hardcover): 33 Euro
— limitiert auf 9 nummerierte und signierte Exemplare
mit Original-Linolschnitt von Steffen Büchner
(Sammlerexemplare ohne ISBN, außerhalb des Buchhandels)

 


 

Montag, 9. Januar 2023

5x Angebot zu "ExilElegien" mit einem zusätzlichen Xago-Buch

Warum soll nicht auch einmal der Januar ganz besondere Angebote bieten? Das im Verlag der 9 Reiche gerade neu erschienene 82-seitige Gedichtbuch von Dominik Sachsenheimer: "Exil Elegien" verfügt über zehn feine Zeichnungen des bekannten Künstlers Xago. Es kostet 17 Euro. 

Fünf Besteller haben die Möglichkeit zum Kauf der ExilElegien ein weiteres Buch von Xago gratis zu erhalten, welches der Künstler sogar signiert hat, es ist auch nummeriert: das 16-seitige "Mitlesebuch" mit seinem Text "Dionysos, trunkener Künstler im Aphaia-Tempel, dankt Zeus" und mit sieben Xago-Zeichnungen (erschienen 2011, Aphaia Verlag Berlin).
 
 

Xago (*19. Juli 1942 in Elsterwerda), eigentlich Rolf Xago Schröder, ist ein deutscher Maler, Grafiker und Dichter. Er lebt und arbeitet in Berlin sowie im brandenburgischen Friedrichsthal.

An der Humboldt-Universität Berlin studierte er von 1962 bis 1966, zunächst Philosophie bei Wolfgang Heise, dann Literatur- und Kulturwissenschaften. Zu seinen Kommilitonen zählten Wolfgang Thierse, Lothar Bisky, Renate Reschke und Frank Hörnigk.

Ab 1966 war Xago Assistent an der Hochschule für Film und Fernsehen Babelsberg. Dort kam er mit den Zeichnungen Sergej Eisensteins in Berührung, die ihn nachhaltig inspirierten. Er stand im Austausch mit den Maler-Regisseuren Andrei Tarkowski und Jürgen Böttcher (Strawalde), letzterer ermutigte Xago in seinen ersten Versuchen als Maler. 1970 wechselte Xago an die Deutsche Bauakademie der DDR. Er forschte zu Städtebausoziologie und den Malern am Bauhaus. Die Bauhauslehre Paul Klees interessiert ihn.

Freischaffender Maler und Grafiker, trat 1976 in den Verband Bildender Künstler der DDR (VBK) ein. Neben Malerei und Grafik eröffnete sich ihm über Lothar Reher, künstlerischer Leiter des Verlags Volk und Welt, das Feld der Buchgestaltung. Xago wirkte seither an über 150 Büchern für 20 Verlage als Zeichner, Illustrator und Gestalter mit, darunter einigen, die im jährlichen Wettbewerb „Schönste Bücher der DDR“ ausgezeichnet wurden.

Xago nahm mehrmals in den 1970er und 1980er Jahren an Pleinairs in Polen teil. Er stellte unter anderen in Berlin, Dresden, Amsterdam, Paris, Leipzig, Schwerin, Stuttgart und Steyr aus. Xago entwickelte einen eigenen surreal-grotesken Stil, der nicht nur durch feingliederige Zeichnung und verschwimmende Übergänge in seinen Aquaölen geprägt ist, sondern seine Kraft stark aus ironisch-assoziativen Titeln und Wortspielen bezieht.

  


 

Seit Mitte der 1990er Jahre wendet sich Xago verstärkt der Produktion bibliophiler Bücher in Kleinstauflagen zu, die er selbst textet, zeichnet und gestaltet. Die Pirckheimer-Gesellschaft brachte 1996 eine erste Bibliographie seiner bis dato illustrierten Bücher in der Zeitschrift MARGINALIEN heraus.

"Unter einem Windhauch" aus ExilElegien

Sonntag, 8. Januar 2023

Patrick Hattenberg ist GZL-Empfehlung des Monats Januar 2023


  

Die Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik mit Sitz in Leipzig empfiehlt monatlich einen Lyrikband.
Der Band Heimathaut von Patrick Hattenberg wurde Empfehlung des Monats Januar 2023.
Link zur Rezension:

 GZL – Januar 2023 – Empfehlung des Monats von Martin A. Völker


  

Ausbruch ins Menschsein

Die Corona-Pandemie hat im Kulturbereich immense Schäden bewirkt. Durch ausgefallene Buchmessen und Lesungen sowie durch gestoppte Verlagsprogramme sind Erwerbsquellen versiegt. Der ökonomische Schaden wird jedoch von dem emotionalen noch überragt: Kunst ist nämlich Kommunikation, und Kulturprodukte tragen überlebenswichtige Emotionen hin und her, sie geben Gefühlsanstöße, wo Denkanstöße unzureichend bleiben. 

Deshalb ist es ein großes Glück, wenn nach dem pandemischen Orkan Kleinverlage wie zarte Bäumchen emporstreben und mutiger als so mancher Großverlag für reife Lesefrüchte sorgen. Die Lyrik-Edition NEUN im Verlag der 9 Reiche von Steffen Marciniak ist ein wahrer Juwelenkasten, in dem es funkelt und blitzt. Lyrik findet eine Sprache für Erlebnisse und Dinge, die so schön oder auch so schmerzhaft sind, dass sie die Betroffenen in drückender Sprachlosigkeit zurücklassen. Mit der Aufgabe, dem inneren Menschen zu Stimme und Ausdruck zu verhelfen, vereinigt sich der Künstler mit dem Psychologen. 

Der Lyriker Patrick Hattenberg ist beides von Profession: Bei der Bundeswehr arbeitet er als Truppenpsychologe in der Krisenintervention, als Schriftsteller gewann er 2022 den Hanns-Meinke-Preis für junge Lyrik. Seine preiswürdigen Gedichte liegen als Band 7 von Marciniaks Edition vor. Der Titel „Heimathaut“ umspielt den Menschen als Bezugswesen. Erst die atmende Anwesenheit im Raum und die körperlich-emotionale Ortszugehörigkeit machen den Menschen zum Menschen. Hattenberg findet mit dem Titel eine starke Metapher dafür, was passiert, wenn die den Menschen wie eine Haut umschließende Heimat rissig wird oder durch äußere Angriffe bedingt in Fetzen herabhängt. Die ersten neun Gedichte zeigen den zu einem Nicht-Ich umgewandelten Menschen: abgeschnitten von der Außenwelt und in einen unwürdig kleinen Raum gesperrt. Wir alle könnten, wenn wir sprachmächtig genug wären, ein Lied davon singen, wie schnell das gelobte Homeoffice zu einem Gefängnis wird. Hattenberg beschreibt zugleich den emotionalen Ausnahmezustand, in den Menschen geraten, wenn sie ihr Gefängnis verlassen dürfen: „Weinen will ich stundenlang im Park“, heißt es in „Rasselatmung“. Der Autor hält ein eindringliches lyrisches Plädoyer für das Sich-Begegnen: In virtuellen Räumen nehmen wir zwar andere Menschen wahr, aber wir begegnen ihnen nicht. Zur echten Begegnung gehört der Blickkontakt, dem die Berührung folgt wie die Wärme der Nähe oder die Feststellung, sich riechen oder nicht riechen zu können. Eingesponnen sind Menschen in ihre, wie Hattenberg es formuliert, „Sinnennetze“. In ein solches verwickelt er auch seine Leserschaft und gibt ihr damit ein Stück der verlorenen Lebendigkeit zurück.

Martin A. Völker

Patrick Hattenberg: Heimathaut. Gedichte, mit Grafiken von Steffen Büchner, Berlin: Verlag der 9 Reiche, 2022 [=Lyrik-Edition NEUN, Bd. 7, hrsg. von Steffen Marciniak]. 32 Seiten.

 

Frühere Postings

Rezension: Kai Agthe zu "Urknallstaub" von Thomas Rackwitz

  Falter formen sich aus Urknallstaub   Am 11.April 2024 erschien die Rezension von   Kai Agthe zum Band "Urknallstaub" von Thoma...