Lyrik Edition NEUN

Lyrik Edition NEUN

Mittwoch, 15. Juni 2022

Sonder-Linolschnitt für Lyrik-Edition - Band 10: Christian Dörr

 

Auf Wunsch des Autors Christian Dörr hat der Künstler Steffen Büchner einen besonderen Linolschnitt angefertigt: den Titelhelden Bellerophon mit dem Pegasos. Das Bild wird ganzseitig in Dörr´s Lyrik-Band aufgenommen.

Die Geschichte zu Bellerophon bei Wikipedia: Bellerophon-Mythos


Steffen Büchner: Bellerophon und Pegasos
 

Die frisch gedruckten Grafiken beim Trocknen in der Corvinus Presse.


In der Mitte der drei Dichter für die kommenden Lyrik-Editions-Bände (alle noch 2022) das Porträt vom Bellerophon-Dichter Christian Dörr.

Steffen Büchner: C. Kahlau, C. Dörr, G. Bach

 

Dienstag, 10. Mai 2022

Autoren beim 7. Griechisch-Deutschen Literaturfestival 2022

Am 12. Mai 2022 beginnt in Berlin das 7. Griechisch-Deutsche Literaturfestival.

Die Organisation des Berliner Prologs: Steffen Marciniak

3 Veranstaltungsabende wird es geben. Die ersten beiden, am 12. und 13. Mai 2022, finden im Lessinghaus im Nikolaiviertel, Nikolaikirchstr. 7, Berlin-Mitte am Alexanderplatz statt. 

Der 3. Abend, am Samstag, den 14. Mai 2022 widmet sich ganz den Hanns-Meinke- Preisträgern für junge Lyrik, die im Verlag der 9 Reiche daraufhin alle eine Buchveröffentlichung bekamen. Die Veranstaltung findet statt im Gutshaus Steglitz, Wrangelschlösschen, direkt neben dem Schloßparktheater, Schloßstr. 48. Es gibt ein Buffet.

Alle Veranstaltungen beginnen um 19:30 Uhr.

Hier nun aber der gesamte Überblick:

 

Teilnehmer:

12. Mai:   

Şafak Sarıçiçek, Renate Maria Riehemann, Martin A. Völker, Heidi Ramlow, Steffen Marciniak

13. Mai:

Ulrich Grasnick, Raoul Eisele, Mary Jo Fakitsa, Slavica Klimkowsky, Steffen Marciniak

14. Mai: 

Max Drushinin, Anselm Retzlaff, Gabriel Wolkenfeld, Patrick Hattenberg, David Yonan (Violine)







 



 


Samstag, 7. Mai 2022

Edit Engelmann: Die Maskenmacherin

 
Unsere nächste Neuerscheinung erscheint am 12. Mai 2022
zum 7. Griechisch-Deutschen Literaturfestival 2022.

Edit Engelmann: Die Maskenmacherin

 ISBN: 978-3-948999-96-4
 Direktbestellung beim Verlag der 9 Reiche, email: neunreiche@aol.com
 

 Fadengeheftete Broschur, Format 24 x 15 cm, 28 Seiten, 9 Euro

 
Das Gesicht eines Menschen ist unverkennbar und einzigartig. Mimik, Fältchen, das Zwinkern in den Augen, das Lächeln des Mundes. Mit dem Nicht-Erkennen des Gesichts verliert auch der Mensch dieses Besondere, dieses Charakeristische, was ihn ausmacht. Wie wichtig die Gesichtszüge sind, jede einzelne Falte, jeder Schwung der Nase dazu beiträgt, ein Gesicht lebendig zu gestalten, lernt Marie schon in jungen Jahren, als Onkel Curtius sie im Handwerk des Wachsbossierens unterrichtet. Niemand konnte in diesen ersten Stunden ahnen, dass aus der kleinen Marie Großholtz dereinst die Maskenmacherin des Königs wird und sie am Hof von Versailles ein- und ausgeht. Aber auch die Gräuel der Revolution verschonen sie nicht. Ihre Kunst ist gefragt und wächserne Abbildungen von Köpfen finden vielfältigen Einsatz. Marie versteht ihr Handwerk und gründet ein Panoptikum in London, das sich zu einem Weltkonzern mausern wird.
Im 18. Jahrhundert kommt die kleine Marie mit ihrer Mutter nach Bern, die bei dem Arzt Philippe Curtius eine Stelle als Hausmädchen angenommen hat. Onkel Curtius wird das Mädchen ihn künftig nennen und bei ihm eine ganz ungewöhnliche Fähigkeit erlernen: die Wachsbildnerei. Sie studiert jeden einzelnen Gesichtszug, jeden Schwung in der Mimik ihrer Modelle und lässt sie hinter ihren Masken verschwinden, perfektioniert das Handwerk und bringt es bis zur Maskenmacherin des Königs. Bis die Unruhen der Französische Revolution ausbrechen, die auch Marie´s Leben gefährden. Ihre Wachskunst ist weiter gefragt, doch wird sie die Gräuel überstehen, noch berühmter werden?
 

 
Edit Engelmann (Foto: (c) Gioacchino dell’Erba)

 

EDIT ENGELMANN

 
1957 in der Nähe von Kassel in Nordhessen geboren, wo sie auch aufwuchs. Mit Anfang 20 zog sie in den hessischen Großraum Frankfurt, wo sie ein Marketingstudium abschloss. Im Rahmen ihrer beruflichen Laufbahn bei verschiedenen nationalen und internationalen Konzernen reiste sie ausgiebig und verbrachte einige Jahre im europäischen und nichteuropäischen Ausland, liebte es, neue Kulturen, Denkweisen und Lebensstile kennenzulernen.

Heute lebt und arbeitet sie in Griechenland und Deutschland als Autorin, Lektorin und Herausgeberin, als Schreibcoach und Übersetzerin. Sie ist Initiatorin und Organisatorin

des Griechisch-Deutschen Literaturfestivals, das seit 2013 in regelmäßigen Abständen in beiden Ländern stattfindet. Ihr Buch „Scherben vor Gericht“ war 2017 Vorlage für das aufgeführte Theaterstück „WIR“ des Regisseurs Thanasis Triantafyllou, u.a. mit dem Schauspieler Hauke Diekamp.

Unter ihren zahlreichen Publikationen erschienen viele im Frankfurter Größenwahn-Verlag, sowohl Bücher als Autorin wie auch als Herausgeberin. Oft steht Griechenland im Zentrum ihres Interesses.

Mittwoch, 13. April 2022

Lesung Gabriel Wolkenfeld im LCB

Gabriel Wolkenfeld im LCB Berlin:

Da-Zwischen

12.04.2022
Literarisches Colloquium Berlin · Am Sandwerder 5 · 14109 Berlin

Mit Fatma Aydemir, Krisha Kops und Gabriel Wolkenfeld
In der Reihe STOFFE. Woraus besteht die Gegenwartsliteratur?

 

 Gabriel Wolkenfeld, 12.04.2022 (rechts im Bild)

Auf der Webseite des LCB:     Literarisches Colloquium Berlin 

sind diese 5 Dichtungen von Gabriel Wolkenfeld veröffentlicht:

 

5 Stoffe

von Gabriel Wolkenfeld

Leinen

Ein Stoff, dem man seine Herkunft anmerkt. Einer, der nicht verleugnet, dass er Natur ist, der Erde entwachsen, durchlässig für Wind und Regen, anfällig für die Nacht. Für das Bild braucht es einen blauen Himmel und ein Weizenfeld, durch das man gemächlich schreiten kann. Die Hände streichen über die reifen Ähren, aus denen das Korn fast von allein herausfällt. Die kokette Stickerei auf der Brust ist DNA, QR-Code oder Signum. Den Eingeweihten verrät sie die Herkunft. Babusja Lesja schwört: Sie wehrt die Dämonen ab, die sich, vorzugsweise über Brust, Ärmel oder Kragen, Zugang zum Körper verschaffen. Auf Lesungen, behauptet meine Luftschlossagentin, wehrt die Wyschewanka dumme Fragen und hässliche Kommentare ab. Ich trage sie als einen Gruß an das Land, das mir, ohne allzu viele Dokumente zu fordern, ein zweites Zuhause wurde.

 

Brokat

Die Einsamkeit ist ein Kleid, das keine großen Schritte erlaubt. Angenehm trägt es sich nicht. Die Haut kann nicht atmen. Es verleitet nicht dazu, Luftsprünge zu machen oder allzu freigiebig Umarmungen zu verteilen. Die Träger schneiden ins Fleisch. Ständig ist man versucht, sich an Stellen zu kratzen, die unerreichbar sind. Umso länger man dieses Kleid trägt, desto schwerer wird es. Wenn niemand hinschaut, löse ich die Schnürung. Zugegeben: Es ist traumhaft schön. Mir schmeicheln die Raubtierblicke der Frauen, die sich fragen, wie ihnen dieses Kleid wohl stehen würde, die Scheu in den Augen der Männer, die es nicht wagen, eine schlüpfrige Bemerkung in meine Richtung abzufeuern. Ich sehe reich aus, wie ausgeschnitten aus einem Gemälde, das im Louvre hängt. Die Billigvarianten aus dem Online-Handel bringen es nicht. Einsamkeit kann sich eben nicht jede leisten. Ich trage mein Kleid im Hinterhofverlies, aber auch wenn ich unter Menschen bin, auf Tagungen oder Empfängen. Obwohl ich es nie in die Reinigung gegeben habe, zeigt es keinerlei Abnutzung. Es sieht aus wie neu, aber es ist hundert Jahre alt.

 

Seide

Die Nacht ist aus Seide gemacht, nicht von Raupen gesponnen, sondern von friedliebenden Ungeheuern, von durchgedrehten Kräuterfrauen erdacht. Die Nacht ist das Epizentrum meiner Gedanken. Die Stimmen, die tagsüber auf die Lautstärke eines Bienenschwarms anschwellen, streben nachts auseinander. Sie verflüchtigen sich. Und ich kann sie vernehmen, erst gedämpft, ein Glucksen, wie unter Wasser, dann bestimmter: die eigenen Gedanken. Eine Stimme, die ich mir mit niemandem teilen muss. Die Nacht, versetzt mit Scherben und Schnaps, ist die Heimat für Rumtreiber, auch für jene, die sich nicht erheben. Die stockfinsteren Stunden sind die Zeit für das Zwiegespräch mit den Ikonen. Wenn ich schreibe, sitzen Yehuda Amichai, Marina Zwetajewa und Paul Celan an meinem Tisch, an seiner Seite die Bachmann, that crazy Mayröcker girl. Ulrich Koch. Grigori Kanowitsch, Ljudmila Ulitzkaja, Isaac Babel. Virginia Woolf und Sarah Kane.

 

Samt

Ich trage das Käppchen fast nie. Es auszusortieren aber wäre undenkbar. Ich bewahre es im Kleiderschrank in Schmucknähe auf. Wenn ich auf Reisen gehe, gehört es zu den zehn Utensilien, auf die ich nicht verzichten kann. Zu viele Geschichten habe ich gehört von Menschen, die nicht zurückkehrten. Das Käppchen ist aus nachtblauem Samt. Den Saum entlang schlängeln sich Silberfäden, die sich umgarnende Tränen bilden. Ich habe es vor Jahren geschenkt bekommen. Von einem Mann, der es von seinem Vater hatte und in meiner Seele seinen verstorbenen Sohn zu erkennen glaubte. Ich habe kein Erbe angetreten. Ich bin hineingestolpert.

 

Pailletten

Ich mag Pailletten. Für meinen Geschmack kann es gar nicht genug glitzern und funkeln. Ich mag Perlen und Ringe, Halsketten, Broschen. Ich mag Federn. Ich mag alberne Hüte und absurde Accessoires. Ich mag ausladende Gesten. Ich schätze die Möglichkeit, durch einen kleinen Eingriff oder ein wenig Puder, zu korrigieren, was die Natur missverstanden hat. Freuen wir uns, dass wir nicht auf unsere Gene festgelegt sind und lernen wir, auszubrechen aus den Mustern, die uns zugewiesen sind. Ich muss durch die Wahl meiner Kleidung nicht bestätigen, was ich bin. Warum sollte ich es in Form und Schnitt wiederholen? Nur damit auch der Allerletzte ein Wort für mich findet? Ich muss nicht Pailletten tragen, um zu schillern. Aber ich kann.

Samstag, 12. März 2022

XAGO wird Illustrator für Sachsenheimer-Gedichtband

Illustrator für den entstehenden Gedichtband von Dominik Sachsenheimer wird der bekannte Maler und Grafiker Xago.

Xago (*19. Juli 1942 in Elsterwerda), eigentlich Rolf Xago Schröder, ist ein deutscher Maler, Grafiker und Dichter. Er lebt und arbeitet in Berlin sowie im brandenburgischen Friedrichsthal.

 

                                                                              Xago (aus Bildarchiv des Künstlers)

An der Humboldt-Universität Berlin studierte er von 1962 bis 1966, zunächst Philosophie bei Wolfgang Heise, dann Literatur- und Kulturwissenschaften. Zu seinen Kommilitonen zählten Wolfgang Thierse, Lothar Bisky, Renate Reschke und Frank Hörnigk.

Ab 1966 war Xago Assistent an der Hochschule für Film und Fernsehen Babelsberg. Dort kam er mit den Zeichnungen Sergej Eisensteins in Berührung, die ihn nachhaltig inspirierten. Er stand im Austausch mit den Maler-Regisseuren Andrei Tarkowski und Jürgen Böttcher (Strawalde), letzterer ermutigte Xago in seinen ersten Versuchen als Maler. 1970 wechselte Xago an die Deutsche Bauakademie der DDR. Er forschte zu Städtebausoziologie und den Malern am Bauhaus. Die Bauhauslehre Paul Klees interessiert ihn.

                                                                   Xago: Das Gerücht

Freischaffender Maler und Grafiker, trat 1976 in den Verband Bildender Künstler der DDR (VBK) ein. Neben Malerei und Grafik eröffnete sich ihm über Lothar Reher, künstlerischer Leiter des Verlags Volk und Welt, das Feld der Buchgestaltung. Xago wirkte seither an über 150 Büchern für 20 Verlage als Zeichner, Illustrator und Gestalter mit, darunter einigen, die im jährlichen Wettbewerb „Schönste Bücher der DDR“ ausgezeichnet wurden.

                                                           Frühere Buchillustration von Xago
 

Xago nahm mehrmals in den 1970er und 1980er Jahren an Pleinairs in Polen teil. Er stellte unter anderen in Berlin, Dresden, Amsterdam, Paris, Leipzig, Schwerin, Stuttgart und Steyr aus. Xago entwickelte einen eigenen surreal-grotesken Stil, der nicht nur durch feingliederige Zeichnung und verschwimmende Übergänge in seinen Aquaölen geprägt ist, sondern seine Kraft stark aus ironisch-assoziativen Titeln und Wortspielen bezieht.

Seit Mitte der 1990er Jahre wendet sich Xago verstärkt der Produktion bibliophiler Bücher in Kleinstauflagen zu, die er selbst textet, zeichnet und gestaltet. Die Pirckheimer-Gesellschaft brachte 1996 eine erste Bibliographie seiner bis dato illustrierten Bücher in der Zeitschrift MARGINALIEN heraus.

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