Verlag der 9 Reiche — Lyrik Edition NEUN — Literatur im Quadrat — Grafik — Vorzugsausgaben

„Wisse, daß jedwede Zahl nichts anderes ist als 9 oder ein Vielfaches davon, zuzüglich eines Darüberhinausgehenden. Wer das Darüberhinausgehende und den Multiplikator von Neun kennt, der kennt das Wesen und die Zahl in jeder Beziehung.“ --- Ibn Sina (lat. Avicenna, persischer Philosoph, Dichter, Arzt, Astronom, Alchemist, 980-1037)
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Freitag, 22. August 2025

Zu Dorothee Krämers Gedicht "Auf den Gleisen"


von Michael Eschmann:
 
 Dorothee Krämer hat im Verlag & Antiquariat der 9 Reiche von Steffen Marciniak einen Gedichtband mit dem Titel "Libellenabend" veröffentlicht. Daraus stammte das heutige Gedicht "Auf den Gleisen". *** Streng genommen ist der Titel kein wirklicher Titel, sondern ein Teil der ersten Zeile, so daß wir nun lesen (sollen): "Auf den Gleisen des Tages bin ich in die Sprachlosigkeit eingewandert".
 
Wir sind damit mitten in der Thematik des Gedichts: Sprachlosigkeit. *** 
Ein lyrisches Ich erzählt davon. Aber nicht wie es dazu kam, sondern in einer Art von aktueller Selbstbeobachtung erfolgt die kurze Beschreibung eines Ist-Zustandes eines Menschen (Künstlerin?) bezüglich der eigenen Sprache. *** Und hier muß aufgepasst werden, denn "Sprachlosigkeit" kann einiges bedeuten. "Es fehlen mir die Worte" ist eine Redewendung des Volksmundes und eine weitere meint nur "Dazu fällt mir nichts mehr ein" - und beide Redewendungen können auch eine emotionale Ratlosigkeit verknüpft mit einer (verbalen) Sprachlosigkeit meinen. *** Im Gedicht gibt es den Hinweis, dass das lyrische Ich zum Leser spricht: "meine Wörter haben sich in der Vergangenheit verlaufen". *** Das heißt, irgendetwas ist passiert, warum die Sprache verloren ging. Wir erfahren aber nicht was. *** In diesem Gedicht lenkt Dorothee Krämer gekonnt die Aufmerksamkeit des Lesers auf den momentanen "Jetzt-Zustand" des lyrischen Ichs. *** Und auch das nur kurz angedeutet, indem vergangene Worte "ohne den Himmel anzusehen durch Abgründe gehen" müssen.
 

 

Mittwoch, 6. August 2025

Zu Florian Birnmeyers Gedicht "Paris"

 

von Michael Eschmann: 
 
Florian Birnmeyer hat einen kleinen Gedichtband "Storchenstolz" im Verlag & Antiquariat der 9 Reiche von Steffen Marciniak veröffentlicht. Daraus entnommen habe ich das Gedicht "Paris" - ein Text der formal von mir als "Experimental-Gedicht" (Verzeih' mir Florian) und inhaltlich als Jubelschrei bezeichnet wird. Beides gefällt mir gut, wenn es mich überzeugen kann. Und hier hat es mich überzeugt. *** Zunächst: Eine Aufzählung von all dem, was Paris ist. Das alles erinnert an ein lyrisches "Evocatio" (Herbei- oder Ausrufen) - das gab es wirklich in der römischen Antike, wenn entlassene Legionäre die lokalen Götter ausgerufenen haben. *** Hier ruft Florian die Gottheit der Stadt Paris in all ihrer Ambivalenz von Illusion und Desillusion aus. Und der Leser spürt die Empathie für diese Weltmetropole, die Ernest Hemingway einst "Ein Fest fürs Leben" nannte. *** Ganz am Schluß steht das kleine Wörtchen "so" - es erinnert an die verkürzte Form von "so sei es" (Amen) in der christlichen Liturgie. *** Wem all das irgendwie zu "spinnert" ist, sei an den österreichischen Lyriker Ernst Jandl (1925-2000) erinnert, dessen 100. Geburtstag gerade dieser Tage wieder euphorisch gefeiert wurde. *** Und der hatte noch ganz andere verrückte Sachen wie Florian Birnmeyer gemacht.
 


 

Dienstag, 5. August 2025

Zu Patrick Hattenbergs Gedicht "Ozeanaugen"

 

von Michael Eschmann: 

 

Patrick Hattenberg hat bei Steffen Marciniak in dessen Verlag & Antiquariat der 9 Reiche einen Gedichtband mit dem Titel "Heimathaut" veröffentlicht. Daraus ausgewählt ist das heutige Gedicht "Ozeanaugen". Es fragt schon gleich zu Anfang: "Wenn mein Ich erst durch dein du zu meinem Ich und dein du erst durch mein Ich zu deinem du wird, wer sind wir dann?" *** Interessante Frage, denn im Gegensatz zur trivialen Liebesliteratur wird hier eine Verschmelzung zweier Ichs in einer Partnerschaft kritisch reflektiert. *** Denn schon in der nächsten Zeile nennt der Autor die Verschmelzung ein "Dichu" oder eine "Apfelbirne". Und das Gedicht wäre kein gutes Gedicht, würde es nicht mit einem pointierten Gedanken schließen ("... ich tauche ein und finde immer wieder eins. Uns.) - trotz aller Sehnsuchtsnähe zum anderen Ich bleibt zuletzt ein "wir" in Autonomie zweier Ichs (übrig). *** Und was ein Paar letztendlich zusammenhält, beantwortet das Gedicht zwar nicht, jedoch ein Aphorismus von Patrick Hattenberg, der ebenfalls in dem kleinen Band enthalten ist, könnte ein gedanklicher Wegweiser sein: "Zeit ist der Vater des Erfolges. Die Mutter ist das Glück."

 

Samstag, 24. Mai 2025

Video und Widmungsgedicht für Mary Jo Fakitsa

 
Drei Lesungen mit Mary Jo Fakitsa in der 21. Kalenderwoche des Jahres 2025.
 
22.5.25: 29. Teltower Salon (gemeinsam mit Steffen Marciniak)
20 Uhr, Lichterfelder Allee 55, Reha-Zentrum Teltow
 
24.5.25: 8. Wilmersdorfer Lesesalon (gemeinsam mit Frederike Frei, Marco Kerler, Petrus Akkordeon und Steffen Marciniak)
19 Uhr, Breitenbachplatz 1, Kolonnaden, Kunstraum der Künstlerkolonie Berlin
 
25.5.25: Radiolesung und Interview mit Kompositionen von Mary Jo Fakitsa, (moderiert von Max van der Oos)
16 Uhr,  Literaturradio "Auslesen" UKW 91,0 oder Kabel 92,6 MgH
 
 


Im Vorhinein hat Boris Greff das Gedicht "Anarchie" gelesen, u.a. zu youtube, facebook, instagram, tiktok.
 
 
Hier der link zum Video: 
 
 
Der Dichter und Antiquar Michael Eschmann widmete Mary Jo Fakitsa nach der Lektüre ihres Buches "Nirwanakind" aus der Lyrik-Edition NEUN ein Gedicht, betitelt: "Nirgendwo".
 
 

Frühstücktisch bei M. Eschmann mit Buch v. M.J. Fakitsa













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