Patrick Hattenberg hat bei Steffen Marciniak in dessen Verlag & Antiquariat der 9 Reiche einen Gedichtband mit dem Titel "Heimathaut" veröffentlicht. Daraus ausgewählt ist
das heutige Gedicht "Ozeanaugen". Es fragt schon gleich zu Anfang:
"Wenn mein Ich erst durch dein du zu meinem Ich und dein du erst durch
mein Ich zu deinem du wird, wer sind wir dann?" *** Interessante Frage,
denn im Gegensatz zur trivialen Liebesliteratur wird hier eine
Verschmelzung zweier Ichs in einer Partnerschaft kritisch reflektiert.
*** Denn schon in der nächsten Zeile nennt der Autor die Verschmelzung
ein "Dichu" oder eine "Apfelbirne". Und das Gedicht wäre kein gutes
Gedicht, würde es nicht mit einem pointierten Gedanken schließen ("...
ich tauche ein und finde immer wieder eins. Uns.) - trotz aller
Sehnsuchtsnähe zum anderen Ich bleibt zuletzt ein "wir" in Autonomie
zweier Ichs (übrig). *** Und was ein Paar letztendlich zusammenhält,
beantwortet das Gedicht zwar nicht, jedoch ein Aphorismus von Patrick
Hattenberg, der ebenfalls in dem kleinen Band enthalten ist, könnte ein
gedanklicher Wegweiser sein: "Zeit ist der Vater des Erfolges. Die
Mutter ist das Glück."
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